Welche Entwicklung in der PR hat Sie überrascht, Frau Casini?

PR-Profis über ihren Job

Es gibt drei Entwicklungen, die ich in den letzten Jahren besonders spannend fand: das Zusammenwachsen von Unternehmenskommunikation und Marketing, die Geschwindigkeit, mit der Kommunikation heute erfolgt, und auch die sich wandelnde Rolle der internen Kommunikation.

Vom Ziel der integrierten Kommunikation wurde in den letzten Jahren viel gesprochen. Newsrooms wurden eingerichtet. Teilweise werden aber auch heute nicht alle Stakeholder aus dem Newsroom bedient. Oft wird Kundenkommunikation dort nicht mitgeplant. Im B2B-Bereich beobachte ich seit Jahren zunehmend die Zusammenlegung von Unternehmenskommunikation und Marketing. Und in den letzten Wochen gab es erste Beispiele aus dem B2C-Bereich. Spannend!

Interne Kommunikation hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Heute stehen moderne Tools auf mobilen Endgeräten zur Verfügung, die es ermöglichen, dass alle Mitarbeitenden die interne Kommunikation mitgestalten. Egal ob sie im Headquarter sitzen, am anderen Ende der Welt oder auch aus dem Homeoffice arbeiten.

Und die Geschwindigkeit der Kommunikation hat in den letzten Jahren zugenommen. Echtzeitkommunikation ist aus dem privaten Umfeld bekannt. Diesen Anspruch haben Stakeholder natürlich auch an die Unternehmenskommunikation. Prozesse, Tools und Fähigkeiten müssen ständig überprüft und angepasst werden. Lebenslanges Lernen ist erfolgsentscheidend. Kürzere Reaktionszeiten erfordern, dass auch Webcasts, Videos, Infografiken und Podcasts inhouse produziert werden. Und längere Freigabeprozesse für Interviews können sich Unternehmen einfach nicht mehr leisten. Hier muss es ein Umdenken bei allen Mitarbeitenden geben. Und dieses Umdenken muss von der Kommunikation angestoßen werden.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe #Berufsbild. Das Heft können Sie hier bestellen.

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