Rewe mit bester Nachhaltigkeits-Website

Nachhaltigkeitskommunikation

Immer mehr Unternehmen verknüpfen den Geschäftserfolg inhaltlich mit Nachhaltigkeitsmaßnahmen. So ist Nachhaltigkeitskommunikation auf den Corporate Websites inzwischen oft zentral positioniert. Gleichzeitig ist Transparenz seit Jahren rückläufig: Wichtige Kennzahlen, etwa soziale und ökologische Daten, verschwinden allmählich aus der Nachhaltigkeitskommunikation. Das sind Ergebnisse der jüngsten Ausgabe des „CR Benchmark“ der auf digitale Kommunikation spezialisierten Agentur Netfederation aus Köln.

Die Agentur beleuchtet jährlich die Sustainability-Seiten der 40 Dax-Unternehmen sowie von zehn weiteren großen deutschen Firmen mit Konzernstruktur. Sie analysiert und vergleicht die Unternehmensseiten anhand von 115 Kriterien. Werden alle Kriterien zu hundert Prozent erfüllt, kann eine Website 1.000 Punkte erreichen. Im Zentrum stehen Fragen zur Darstellung von „Corporate Responsibility“: Wie vermitteln die Unternehmen Haltung und Glaubwürdigkeit? Welche Fakten und Kennzahlen stellen sie bereit?

Nachhaltigkeit ein zentraler Bestandteil der Kommunikation

Demnach haben Nachhaltigkeitsthemen auf den Corporate Websites mehr Schub bekommen: Mehr als die Hälfte der Unternehmen veröffentlicht jetzt eigene CR-News. Auf fast allen Corporate Websites hat die Corporate Responsibility einen stabil hohen Stellenwert. 76 Prozent der Unternehmen setzen auf Mitarbeitenden-Testimonials, um die Glaubwürdigkeit und Authentizität der Nachhaltigkeitskommunikation zu erhöhen.

Die Mehrheit der Unternehmen (62 Prozent) bringt Digitalisierung und Nachhaltigkeit auf ihrer Website in Zusammenhang. Das sind 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Auch Geschäftserfolge würden immer häufiger mit Nachhaltigkeits- und Digitalisierungsmaßnahmen in Verbindung gebracht. Darüber hinaus bieten 36 Prozent der Unternehmen einen digitalen Nachhaltigkeitsbericht an.

„Corporate Responsibility ist zum zentralen Bestandteil der Unternehmenskommunikation geworden“, sagt Christian Berens, Geschäftsführer von Netfederation. Gleichzeitig nimmt die Intransparenz zu. Und auch die digitale Darstellung entwickelt sich laut den Studienmacher*innen nicht weiter. Grund dafür könnte unter anderem die EU-Nachhaltigkeitsrichtlinie („Corporate Sustainability Reporting Directive“) sein, die neue Vorgaben zum Berichtswesen macht. „Wir vermuten, dass dieser Negativ-Trend zumindest zum Teil dem Einfluss der CSRD auf die Corporate-Responsibility-Abteilungen geschuldet ist. Die neuen Regularien führen zu Unsicherheit und Wandel in den CR-Teams“, erläutert Berens.

Rewe und Deutsche Telekom führen das Ranking an

Im Unternehmensvergleich gewinnt zum dritten Mal die Rewe Group (766 Punkte), dicht gefolgt von der Deutschen Telekom (765 Punkte). Merck verbessert sich um eine Position auf Platz 3. Vonovia (Platz 4) macht im Vergleich zum Vorjahr vier Plätze gut, die Deutsche Bahn gar sieben (Platz 6).

Schlusslichter im Unternehmensranking sind die Münchener Rück (276 Punkte), Qiagen (269 Punkte) und Siemens Healthineers (251 Punkte). Porsche SE (0 Punkte) als Finanzholding unterhält keinen Nachhaltigkeitsbereich, wurde aber laut Netfederation als Dax-Unternehmen in die Untersuchung einbezogen.

Die Top-10 in der Übersicht:

  • Platz 1: Rewe Group (766 Punkte)
  • Platz 2: Deutsche Telekom (765 Punkte)
  • Platz 3: Merck (737 Punkte)
  • Platz 4: Vonovia (679 Punkte)
  • Platz 5: Mercedes-Benz (672 Punkte)
  • Platz 6: Deutsche Bahn (636 Punkte)
  • Platz 7: BASF (635 Punkte)
  • Platz 8: Bosch (622 Punkte)
  • Platz 9: Schaeffler (614 Punkte)
  • Platz 10: BMW (608 Punkte)

Weitere Artikel