Schlagwort: mit Meinung

06.06.2018
Artikel

Von Medien und ihren scheinbaren Zielgruppen

Warum führt eine Pressemitteilung nicht zu einer Veröffentlichung? Auf diese einfache Frage gibt es schon eine Menge Antworten. Was man aus Redaktionen besonders häufig hört: Das interessiert unsere Leser nicht, das ist kein Thema für unsere Zuschauer, das passt nicht zu unserer Zielgruppe. Aber wer ist denn die Zielgruppe einer Zeitung oder einer Zeitschrift? Und …
31.05.2018
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Kalter Entzug?

„Hat jemand ein Ladekabel für ein altes Nokia-Handy?“ Unsere Kollegin schaut sachlich in unsere verdutzten Gesichter. „Ich verschenke mein Smartphone. Ich steige wieder um.“ Sie nutzt ab sofort wieder ein Prepaid-Handy, hat sich ein Navi und eine Spiegelreflexkamera gekauft, um im Urlaub Fotos schießen zu können und den Weg ins Hotel zu finden. Ihr Hauptanliegen: …
23.05.2018
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Wie Corporate Behaviour das Image beeinflusst

„Man kann nicht nicht kommunizieren“ – sagt Paul Watzlawick. Wir kommunizieren immer – in dem, was wir sagen und was wir nicht sagen. Wir kommunizieren auch mit dem, was wir tun und was wir unterlassen. Corporate Behaviour nennt das der Kommunikationsexperte. Dazu gehören das Verhalten eines Unternehmens oder eines Verbandes und das all seiner Mitarbeiter …
16.05.2018
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Faxe dicke

Es ist nicht so, dass die PR und ich nun allerbeste Freunde geworden sind, aber das schlimmste Ding steht nicht mehr zwischen uns. Es ist das Faxgerät. Bei meiner ersten Festanstellung im Berliner Büro der FAZ teilte sich das Sportressort ein Faxgerät mit Kollegen aus der Wirtschaft. Und wenn ich mal ein Telefonat für die …
04.05.2018
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Was vom Skandal um Cambridge Analytica bleibt

Die Kommentatoren großer deutscher Medien waren sich in den vergangenen Wochen einig: „Facebook ist zu einer Gefahr für die Demokratie geworden“, überschrieb stellvertretend der Spiegel eine düstere Heft-Titelstory. Der Tagesspiegel warnte, das Netzwerk trage zur Veränderung der politischen Kultur bei („Aus der Schmuddelecke wird ein feiner Platz“). Und die FAZ prangerte „Facebooks Falschheit“ an. Die …
02.05.2018
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Warum wir auf unsere Sprache achten sollten

Haben Sie sich schon mal überlegt, wie neue Wörter den Weg in den Duden finden? Neutral ausgedrückt, kann man sagen: Begriffe und Wendungen, die im Sprachgebrauch einen gewissen Grad der Verbreitung erreicht haben, sind über kurz oder lang auch in der gelben Rechtschreibbibel verzeichnet. Das ist grundsätzlich eine feine Sache, denn Sprache entwickelt sich ja …
25.04.2018
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Das digitale Zeitalter braucht die analoge Rede

Wir chatten, skypen, bloggen und posten. Das Büro wird papierloser, die Arbeit effizienter, die Kommunikation digitaler. Wo hat da eine klassische Rede noch Platz? So richtig mit Redner und Publikum. Nicht nur per Podcast. Welche Bedeutung hat die Rede noch für die Kommunikation von Unternehmen, Verbänden, von Kirchen, Kultur, Politik und Wissenschaft? Und wie muss …
23.04.2018
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„CEOs steuern? Eine Illusion!“

Acht Millionen Arbeitnehmer, mehr als 100.000 Unternehmen, über 40 Branchenverbände – wie soll man ihnen allen gerecht werden? Schon der Versuch bedeutet für den Chef einer Dachorganisation wie dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) eine enorme kommunikative Herausforderung. Seit 2008 verantwortet Holger Lösch im BDI den Bereich Kommunikation und Marketing, seit April 2017 ist der …
20.04.2018
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Wenn Mitarbeiter frei entscheiden können

Zuständige horten immer noch allzu gerne bestimmte Informationen unter dem Deckmantel des Datenschutzes. Wieder andere verfügen über einen exklusiven Zugang zu Wissen und schützen ihn wie ihren Augapfel, um anderen Wettbewerbern keinen Vorteil zu verschaffen. Und bahnt sich dann eine Krise an, wird sie so lange wie möglich zurückgehalten. Doch irgendwann kommt alles heraus. Warum …
06.04.2018
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Fix, supereasy – und völlig überflüssig

Neulich, neun Uhr früh in der Redaktion. 42 neue Nachrichten im Posteingang, den ich abends um zehn noch geleert hatte. Erste Mail, Auszüge: „Liebe Redaktion! Ob Mama, Tante oder beste Freundin, über das (Name der Redaktion bekannt)-Geschenk-Set freut sich jeder Matchaholic und -beginner. Mit dem (Name der Redaktion bekannt)- Bambusbesen ist der neue (Name der …
16.03.2018
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Es geht um die Glaubwürdigkeit

Ein Influencer, der mit seinen Themen hohe Followerzahlen erreicht, wird in der Öffentlichkeit schnell zum Popstar hochgejazzt. Gelegentlich kann dieser Umstand zu einer eigenwilligen Wahrnehmung der Realität führen. So wurde der Fall der britischen Bloggerin Elle Darby Anfang des Jahres öffentlich verhandelt. Die 22-Jährige hatte mit ihrem Freund in einem Dubliner Hotel gratis nächtigen wollen. …
14.03.2018
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Die Kirche hat ihren Kommunikator verloren

Jede Institution hat ihre Kommunikationswege und Kommunikationsweisen. Auch die Kirche. Dumm nur, dass viele Menschen kirchliche Kommunikation mit Halbwahrheiten und Salamitaktik („Missbrauchsskandal“), mit sprachlichem Krawall (der frühere Kölner Kardinal Meisner) oder vielerorts mit ritualem Singsang oder langweiligen Predigten in Verbindung bringen. Karl Lehmann war nicht nur Theologe, er war nicht irgendein Bischof und nicht irgendein …
01.12.2017
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Sprachwandalen [sic!]

Der gemeine Grundschüler trägt ein schweres Kreuz. Da schreibt er krakelig nieder, was er hört, macht viele Fehler, und niemand korrigiert ihn. Richtiges Schreiben ist also nicht so wichtig, tanzt durch die Köpfe der heutigen Schülergeneration. Zum Dank verkündet eine aktuelle Bildungsstudie, dass sich die Rechtschreibleistungen der Viertklässler in den vergangenen fünf Jahren verschlechtert hätten. …
24.11.2017
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Von stylischen Hunden und rosa Elefanten

Eine Bitte vorab, liebe Leser: Denken Sie in diesem Moment nicht an einen rosa Elefanten! Hat nicht funktioniert? Sie haben plötzlich doch einen rosa Dickhäuter vor Ihrem inneren Auge gesehen? Macht nichts. So geht es uns Menschen eben. Wir sind empfänglich für äußere Reize, können unsere Reaktion darauf nur zum Teil rational steuern. Genau so …
17.11.2017
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Nach dem Termin dann einen Wodka …

In dem kleinen Büro des flachen Altbaus am Rand der Innenstadt sitzen vier Sekretärinnen, aufgereiht wie auf einer Galeere. Sie starren auf ihre korrekt ausgerichteten Bildschirme. Ihre Finger auf den Tastaturen bewegen sich nicht, nichts ist zu hören als die Stimme der Chefin – der Chefin des Pressebüros der Republik ­Transnistrien. „Ah, die Journalisten aus …
10.11.2017
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Zensur im Zack-zack-Modus

Im Internet darf es keine Freiräume für Hassrede und Kriminalität geben. Hierzu gibt es einen breiten gesellschaftlichen Konsens. Mit dem Netzwerkdurchsetzungsgesetz, das insbesondere auf Betreiben des Bundesjustizministeriums kurz vor der Bundestagswahl noch durch das Parlament gebracht wurde, sollen strafbare Äußerungen auf Online-Plattformen in kurzer Frist gelöscht werden.  Das NetzDG verspricht schnelle Abhilfe. Tatsächlich jedoch wird …
18.10.2017
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Sprecht die Sprache Eurer Leser!

Vor Kurzem war ich zum Bundeskongress Kommunikation der deutschen Diakonie eingeladen, um über die Arbeit von Pressestellen und deren Verhältnis zu Redaktionen zu sprechen. Da ging es unter anderem darum, Verständnis für die jeweils andere Seite der Kommunikatoren-Werkbank zu entwickeln. Was interessiert Journalisten? Wie muss eine Pressemitteilung aussehen, damit Redaktionen sie inhaltlich verwenden können? Welche …
13.10.2017
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Bestellte Wahrheiten

Die Konsolidierung in der Medienbranche hat Folgen in Wirtschaft und Politik. Die Zahl der Journalisten von privaten Qualitäts­medien wird seit Jahren kleiner. Für Pressestellen wird es daher zunehmend schwieriger, sachkundige Ansprechpartner mit hohen qualitativen Ansprüchen und entsprechender Zeit für die Recherche in den Redaktionen privater Medienunternehmen zu finden. Die tradierte Kumpanei, wie sie noch in …
30.08.2017
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Vergesst die Sprachpäpste

In meinem Seminar „Journalistisches Schreiben“ hatte sich jüngst eine Teilnehmerin für die letzten Minuten noch eine schöne Frage aufgehoben: Wenn jemand sie anrufe, und sie wolle ihm sagen, dass sie gerade am Schreibtisch im Büro sei und keine Zeit für ein Telefonat habe, heißt es dann „ich bin bei der Arbeit“ oder „ich bin auf …
24.08.2017
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Die Krise als Zeichen der Krise

„The Germans are bad, really bad“, speicherte Donald Trump im Mai im ihm eigenen Duktus eines Fünfjährigen seine Wahrnehmung Deutschlands aus. Hierzulande folgte pflichtschuldig Entrüstung. Doch verlässt man die Perspektive der angegriffenen Löwenmutter, so muss man sich fragen, ob der Narziss aus dem Weißen Haus nicht doch einen wahren Punkt getroffen hat. Blicken wir auf …