Auch wenn wir nicht wissen, was die Menschen um uns herum auf den Ohren haben, ist der Trend zum Audioformat tagtäglich sichtbar. In der U-, S- oder Straßenbahn, im Zug, Auto oder auf dem Fußweg: In den letzten Jahren bekommt das Hören eine neue Relevanz, weil es in unserer aufmerksamkeitsheischenden Umgebung ein Rückzugsort ist.
Kopfhörer auf und rein in die eigene Welt. Diese füllen wir selten mit Stille, eher mit Musik oder Informationen, Unterhaltendem oder Gesprächen. So eben auch mit Podcasts zu unseren Lieblingsthemen, -interessen und -menschen. 2018 hörte bereits jeder fünfte Bundesbürger Podcasts (link Bitkom Studie*). Der erwähnte „Hype“ wird garantiert bald neue Zahlen liefern.
Unsere tägliche Informationsflut erreicht uns auf allen möglichen Wegen und läuft durch einen Relevanzfilter, der bei jedem Menschen ein anderer ist. Wir sind unterschiedlich durchlässig, je nachdem, wie unser Leben gerade verläuft, wie wir gestrickt sind, was uns interessiert und uns wichtig ist. Natürlich können wir als interne Kommunikatoren nicht jede Information individualisieren, aber wir können die Klaviatur der verfügbaren Formate so spielen, dass wir durch sie den Relevanzfilter durchbrechen und so ein kleines Stück vom Zeitkuchen der Kolleginnen und Kollegen abbekommen.
Das Lesen nimmt den entgegengesetzten Weg des Podcast: Es wird so manches Mal zur Geduldsprobe. Nicht der Schmöker auf dem Nachttisch oder das Urlaubsbuch, sondern das Erfassen von Texten im Joballtag, das wirkliche Konzentration erfordert. In der Konkurrenz um unsere Aufmerksamkeit muss das gedruckte Wort sich besonders anstrengen, um mithalten zu können. Deshalb sollte der Text mehr ein Conferencier sein, als der Künstler selbst. Also teasern wir an, betexten Bilder oder machen mit Schlagzeilen und Storytelling neugierig.
Das Sehen hat mehr denn je leichtes Spiel. Schließlich sind wir alle empfänglich für bewegte Bilder auf allen möglichen Screens. Die Kombination von Bildern und Sprache ist für unser Gehirn zudem am leichtesten zu verarbeiten. Und obwohl die Bedeutung dieses Mediums nun schon seit Jahren erheblich wächst, haben die Nutzer immer noch nicht genug von Videoinhalten. Darüber hinaus löst Bewegtbild die meisten Interaktionen aus – ein für die IK wertvoller Effekt.
Die persönliche Begegnung ist tatsächlich ein Trend, der im virtuellen Miteinander zu echten Verbindungen führt. Wie konnte diese Selbstverständlichkeit verloren gehen? Gut, dass ihr Wert wiederentdeckt wird und sie auch in der internen Kommunikation zur Maßnahme wird.
Mit diesen drei Tipps durchbrechen Sie den Relevanzfilter Ihrer Zielgruppen:
Emotionen sind eine Währung, die hoch im Kurs ist: Mit ihnen schaffen wir Bindung und Aufmerksamkeit. Bewegtbild macht oftmals Sinn, vor allem dann, wenn man Menschen zeigt und zu Wort kommen lässt. In der IK sind dies meist Kolleginnen und Kollegen, Führungskräfte oder die Geschäftsführung. Es müssen keine Highend-Produktionen sein – aber eben jeden im Unternehmen etwas angehen.
Mit einem Podcast lassen sich Information und Emotion perfekt verbinden: Er ist die perfekte Nebenbei-Tätigkeit, ein Alltagsbegleiter: inspirierend, informativ, vielleicht sogar beides. Im Büro ist er sogar eine willkommene Form der Stillarbeit, in der ich mir einen Raum des Rückzugs schaffen kann. Per Mitarbeiter-App haben Unternehmen bei diesem Format eine hohe Reichweite, weil die Kollegen auf dem Weg zur Arbeit oder nach Hause, beim Sport oder in der Pause erreicht werden. Auch hier gilt: Quick muss nicht dirty sein. Der Content zählt.
Ermöglichen Sie persönliche Begegnungen: Gerade in großen Unternehmen fehlt oft der persönliche Kontakt zwischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, Chefs und Chefinnen. Dabei ist der direkte Austausch, ein persönliches Wort, ein Händeschütteln oder ein spontaner Dank die naheliegendste Form der Wertschätzung, die für jede und jeden von höchster Relevanz ist. Planen Sie deshalb auch immer wieder Präsenzveranstaltungen und integrieren diese als festen Bestandteil in Ihre IK-Klaviatur. Ihre Zielgruppen werden es Ihnen danken.