Herausragende Pressemitteilungen 2023 ausgezeichnet

Wissenschaftskommunikation

Den ersten Platz belegt die Pressemitteilung mit dem Titel „Afrikanischer Rauch über dem Amazonas“ der Abteilung Kommunikation des Max-Planck-Instituts für Chemie (Mainz). „Überschrift und Zusammenfassung sind knapp gehalten, bringen das Thema verständlich auf den Punkt und wecken Neugier. Der Fließtext ist verständlich und anschaulich geschrieben. Die Schilderung des Forschungsprozesses wird abgerundet mit der Aussicht auf künftige Forschungsfragen“, erläutert Magdalena Schaeffer (DFG), Jury- und Vorstandsmitglied des IDW, die Auswahl.

Auf Platz zwei landet die Pressemitteilung der Pressestelle der Universität des Saarlandes „Das war wohl nix mit Generation X: Soziologe widerlegt populäre Annahmen über Generationen“. Die Jury-Begründung dazu liefert Gabriele Starck (Tiroler Tageszeitung): „Der Titel passt in seiner Flapsigkeit zur inzwischen gängigen Schubladisierung von Jahrgängen. Gut ist der Aufbau: These (die faule Generation), Kurzresümee (stimmt nicht), es folgen Methode und Aussicht. Gelungen ist zudem die detaillierte Beschreibung, worauf die Erkenntnisse beruhen: Wie viele Datensätze analysiert wurden, woher sie stammen, die Methoden der Datenerhebung usw. werden verständlich und transparent geschildert. Insgesamt lässt sich aus der Pressemitteilung eine runde Geschichte formen.“

Mitfiebern beim „Jurassic-Park-Moment”

Der Beitrag „Forschende erwecken Steinzeit-Moleküle wieder zum ,Leben‘“ der Pressestelle des Leibniz-Instituts für Naturstoff-Forschung und Infektionsbiologie – Hans-Knöll-Institut (Jena) belegt den dritten Platz. Jurymitglied Mike Zeitz (Spektrum der Wissenschaft) dazu: „Zu faszinieren vermag, wem es gelingt, das Neue unerwartet mit Gewohntem zu verknüpfen. Steinzeitmenschen sind bekannt, aber scheinbar weit weg. Einen winzigen Teil von ihnen – ihre Mundflora – im Labor wieder aufleben zu lassen, schlägt eine Brücke zwischen so diversen Fachgebieten wie Archäologie und Biotechnologie. Die Pressemitteilung lässt mitfiebern, wie daraus etwas erwacht: die Paläobiotechnologie. So verdeutlicht die PM, wie längst Vergangenes bei der Suche nach modernen Wirkstoffen helfen kann. Sie versteht es dabei nicht nur im Text, diese Verbindung einzuordnen und die Methoden begreifbar zu machen, sondern bietet überdies exzellente Fotos. Der Jurassic-Park-Moment unter den diesjährigen Einreichungen!“

Publikumspreis für zwei Beiträge

Der Preis des Informationsdienstes Wissenschaft (IDW) würdigt Pressemitteilungen, die auf der IDW-Webseite veröffentlicht wurden. Jährlich werden hier fast 20.000 Pressemitteilungen aus mehr als 1.000 wissenschaftlichen Einrichtungen verbreitet. Die für die Bewertung herangezogenen Kriterien und ihre jeweilige Gewichtung sind zu 50 Prozent die handwerkliche Qualität, zu 40 Prozent der Nachrichtenwert bzw. die Relevanz sowie die Originalität bzw. wissenschaftliche Bedeutung zu zehn Prozent. Insgesamt haben 99 Mitgliedspressestellen des Informationsdienstes Beiträge eingereicht. Die drei ersten Plätze wurden mit Preisgeldern in Höhe von 2.000, 1.000 und 500 Euro bedacht.

Der undotierte Publikumspreis ging an die bereit mit dem zweiten Platz ausgezeichnete Pressemitteilung aus dem Saarland sowie an den Beitrag der Pressestelle der Universität Ulm  sie waren stimmengleich am erfolgreichsten. Das Publikum setzte sich aus IDW-Nutzer*innen zusammen, die aus einer Shortlist von 15 vorausgewählten Beiträgen ihre Stimme für ihren Favoriten abgeben konnten. 

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