Finsbury Glover Hering zahlt PR-Nachwuchs am meisten

Agenturen

Eine Sorge der Agenturbranche ist der seit Jahren anhaltende Fachkräftemangel. Dabei fehlt es nicht an Nachwuchs: „Nie hat es so viele Ausbildungsmöglichkeiten gegeben wie heute. Es gibt Hunderte gut besetzte Studiengänge, die sich mit Kommunikation beschäftigen“, sagte Alexandra Groß, Präsidentin der Gesellschaft der führenden PR- und Kommunikationsagenturen in Deutschland (GPRA), im Gespräch mit KOM. Man muss ihm nur etwas bieten, unter anderem ein gutes Gehalt. Und das ist nach einer aktuellen Umfrage des Magazins „PR Report“ in den vergangenen vier Jahren teils ordentlich gestiegen.

60.000 Euro bei Finsbury Glover Hering

Das Magazin befragte zum zweiten Mal seit 2018 PR-Agenturen in Deutschland nach den Rahmenbedingungen ihrer Ausbildung für den Kommunikationsberuf, also nach Vergütung, Benefits und Inhalten. Mehr als 70 Agenturen – von der inhabergeführten Spezialschmiede bis zum internationalen Agenturkonzern – nahmen an der Befragung teil.

Mit stolzen 60.000 Euro brutto Einstiegsgehalt liegt Finsbury Glover Hering (früher Hering Schuppener Consulting) demnach vorn. Im zweiten Jahr zahlt FGH Absolventinnen und Absolventen 65.000 Euro brutto. Das ist eine 20-prozentige Steigerung zu 2018 (50.000 Euro) – und entspricht dem Durchschnittsgehalt einer Führungsposition in der PR-Abteilung eines klein- und mittelständischen Unternehmens. So liegt das Brutto-Jahresgehalt einer Leiterin oder eines Leiters eines Teilbereichs in der Unternehmenskommunikation eines KMU bei durchschnittlich 60.000 Euro, wie eine gemeinsame Studie des Bundesverbands der Kommunikatoren (BdKom) und der Quadriga Hochschule ergab. Einer Gruppen-, Team- oder Projektleitung zahlen klein- und mittelständische Unternehmen sowie Verbände demnach 65.000 Euro.

Dahinter folgen FTI Consulting (45.000 Euro plus variable Komponente von bis zu 6.750 Euro) und Lautenbach Sass (42.000 Euro plus Bonus als in der Regel 13. Monatsgehalt). Die drei Firmen bieten keine Volontariate oder Traineeships, sondern den Direkteinstieg als Associate oder Junior Consultant an.

Steigerungen um bis zu 40 Prozent

Höhere Einstiegsgehälter im Vergleich zu 2018 bieten auch MSL, Edelman, Kaltwasser, BCW und Weber Shandwick. So hat MSL das Jahressalär für Trainees von 24.600 auf 31.200 Euro angehoben. Prozentual noch deutlicher erhöht haben Schröder + Schömbs und Fleishman Hillard: um jeweils rund 40 Prozent. Als Grund dafür nennen die Agenturen unter anderem die gestiegenen Lebenshaltungskosten in Metropolen wie Berlin, die mit früheren Trainee-Gehältern kaum noch zu bestreiten seien.

Die Spanne zwischen den Agenturgehältern ist allerdings groß: Legt man die nach Direkteinsteigenden und Trainees getrennten Listen zusammen, beträgt der Abstand rund 40.000 Euro.