Kaum ein Mensch steht morgens auf und sagt: „Heute kümmere ich mich um meine Finanzen.“ Das Thema ist für viele zu komplex. Oft fehlen Wissen und Antrieb. Diese „Aufschieberitis“ aber kann mit Blick auf die eigene Altersvorsorge durchaus Folgen haben. Die Finanzbranche tut gut daran, die Vorteile von Influencerinnen und Influencern zu nutzen. Schließlich genießen sie eine deutlich höhere Glaubwürdigkeit bei ihrer Community als traditionelle Werbung.
Auch die Aufmerksamkeit für die Inhalte ist höher als bei klassischen Werbeinhalten. Das hilft gerade bei komplexen Themen, ein Weiterklicken zu verhindern. Der Content wird bewusster konsumiert. Und trotzdem lauern hier Fallstricke. Der Markt für Finanzprodukte ist zu Recht stark reguliert. Bei der Empfehlung von Produkten gelten strenge Regeln, die über konventionelle Werbeanforderungen hinausgehen. Im Finanzsektor ist ohnehin Vertrauen das A und O. Und Vertrauen entsteht durch Empathie und wenn die tatsächlich erlebte Kompetenz die Erwartung übertrifft. Entscheidend für die Auswahl der Influencer sind also Qualität, Tonalität und der Kontext.
Es macht wenig Sinn, mit einem Finanzinfluencer zu kooperieren, der entweder keine Ausbildung vorweisen kann oder gar ein eigenes Erlösmodell verfolgt. Auch Reichweite ist sekundär. Wichtig ist der Kontext, mit dem sich die Influencer sonst beschäftigen, und wie glaubwürdig sie selbst auftreten. Für Finanzthemen zählt, dass sie immer nur so viel Wissen teilen, wie sie selbst auch wirklich haben, und transparent sind.
Viele von ihnen scheuen aber Kooperationen rund um Finanzen. Dabei könnten sie gerade ihr Identifikationspotenzial ausspielen und ihrer Community signalisieren: „Hey, es ist gar nicht so wild, sich mit Vorsorge zu beschäftigen, aber sehr wichtig für die finanzielle Selbstbestimmung.“
Bei Swiss Life sammeln wir gute Erfahrungen mit Influencern, die eine kleine bis mittelgroße Community hinter sich wissen und Wert auf ein übersichtliches Portfolio an Kooperationspartnern legen. Und wir setzen auch auf unser eigenes Beratungsteam. Das gehört weitgehend selbst zu unserer jungen Zielgruppe und verfügt über die nötige Aus- und Weiterbildung, um authentisch zu kommunizieren. Aus eigenen Studien wissen wir, dass Beratungsgespräche – neben Gesprächen mit Verwandten und Freunden – die wichtigsten Informationsquellen sind. Influencer Marketing kann das unterstützen, wenn auch nicht ersetzen.
Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe #Influencer. Das Heft können Sie hier bestellen.