PR-Profis schöpfen KI-Potenzial nicht aus

„PR-Trendmonitor“

Mehr als drei Viertel der PR-Schaffenden sehen künstliche Intelligenz (KI) als eine Chance für die professionelle Kommunikation, nur einer von zehn bewertet ihren Einsatz als Risiko. Dennoch verzichtet jeder sechste Kommunikationsprofi noch gänzlich auf die Unterstützung durch KI. Das sind Ergebnisse des aktuellen „PR-Trendmonitors“, der von der dpa-Tochter News Aktuell und der Hamburger Kommunikationsberatung PER im Februar durchgeführt wurde.

Der „PR-Trendmonitor“ basiert auf einer Umfrage unter 327 Kommunikationsprofis aus Unternehmen, Organisationen und PR-Agenturen in Deutschland und der Schweiz. Die Teilnehmenden setzen KI vor allem in den Bereichen Übersetzung, Texterstellung und -überarbeitung sowie Themenfindung ein. Dabei nutzen 43 Prozent der PR-Profis KI stark oder sehr stark für Übersetzungen, ein Drittel für die Texterstellung und -überarbeitung und 16 Prozent für die Themen- und Trendfindung.

Frage: „In welchen Bereichen der professionellen Kommunikation setzen Sie KI bereits ein?“ Quelle: „PR-Trendmonitor“ von News Aktuell und PER. Online-Befragung im Februar 2024 unter 327 Kommunikationsprofis aus Unternehmen, Organisationen und PR-Agenturen in Deutschland und der Schweiz. 17 Prozent der Befragten gaben an, gar keine KI einzusetzen.

Frage: „In welchen Bereichen der professionellen Kommunikation setzen Sie KI bereits ein?“ Angabe in Prozent. Quelle: „PR-Trendmonitor“ von News Aktuell und PER. Online-Befragung im Februar 2024 unter 327 Kommunikationsprofis in Deutschland und der Schweiz. 17 Prozent der Befragten gaben an, gar keine KI einzusetzen.

Weniger verbreitet ist der Einsatz von KI in der Produktion und Bearbeitung von ergänzendem Pressematerial, wie Bilderkennung (8 Prozent) und Video- und Audioproduktion (4 Prozent). Besonders auffällig ist der geringe Einsatz von KI in den Bereichen Krisenprävention, Reputationsmanagement und Influencer Relations, wo jeweils über zwei Drittel der Befragten angeben, keine KI zu nutzen.

PR-Profis versprechen sich vor allem eine Automatisierung von Routineaufgaben, wodurch ihnen mehr Zeit für anspruchsvollere Tätigkeiten bleibt. 67 Prozent der Befragten erhoffen sich durch KI eine solche Entlastung. Zudem sind mehr Kreativität durch KI-gestützte Ideenfindung (51 Prozent) und eine effizientere Datenauswertung (32 Prozent) weitere Beweggründe, KI zu nutzen.

Bedenken gibt es jedoch auch: 51 Prozent der PR-Schaffenden sorgen sich um die mangelnde Überprüfbarkeit und Kontrolle von KI-generierten Informationen, gefolgt vom möglichen Verlust menschlicher Fähigkeiten wie beispielsweise kritisches Hinterfragen (35 Prozent) und Unsicherheiten bezüglich rechtlicher Rahmenbedingungen (34 Prozent).

Frage: Welche sind Ihre drei größten Ängste, die Sie mit KI und Ihrer Arbeit verbinden?

  • Mangelnde Überprüfbarkeit und Kontrolle der Informationen: 51%
  • Verlust menschlicher Fähigkeiten (wie z.B.: kritisches Hinterfragen): 35%
  • Unklarheiten über rechtliche Rahmenbedingungen und Urheberfragen bei der Zusammenarbeit mit KI-Systemen: 34%
  • Datenschutz- und Sicherheitsbedenken (möglicher Missbrauch von gesammelten Daten): 27%
  • Moralische und Ethik-Bedenken (Transparenz, Privatsphäre, Authentizität): 22%
  • Zunehmende Abhängigkeit von KI-Systemen und von der Qualität der KI: 21%
  • Abbau und Verlust von Arbeitsplätzen: 16%
  • Veränderung der ethischen Standards in der Branche: 15%
  • Verlust von Kreativität: 13%
  • Mehr Arbeitsverdichtung: 12%
  • Verunsicherung und fehlende Anpassungsfähigkeiten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an neue Technologien: 11%
  • Mangelnde Kenntnisse und Weiterbildungsmöglichkeiten: 9%
  • Kosten und Ressourcen für die Implementierung von neuen KI-Technologien: 6%
  • Veränderung der Arbeitsdynamiken: 5%
  • Keine Ängste: 3%
  • Weiß nicht: 1%

Weitere Artikel