Von Grüntee, Medienabgaben und sauberen Abschiedsgeschenken

Zwölf Fragen an Rudi Schmidt

(Bitte ergänzen Sie folgenden Satz) Ein guter Tag beginnt …

… mit der Exklusivität, die der Morgen um 4 Uhr zusammen mit einem halben Liter grünen Tee zu bieten hat.

Wofür haben Sie Ihr erstes selbstverdientes Geld ausgegeben?

Für ein Schachbuch.

Wenn Sie nicht Pressesprecher geworden wären, welchen Beruf hätten Sie ergriffen?

Rechtsanwalt

Wie lautete Ihr erster Tweet?

Jedes System schlägt sich immer selbst – man muss nur herausfinden, wie.

Welche Nachricht würden Sie gerne noch in Ihrer Karriere verkünden?

Die bislang den öffentlich-rechtlichen Anstalten vorbehaltenen Rundfunkgebühren werden in eine Medienabgabe umgewandelt: Qualitätsmedien bekommen die Hälfte davon und werden nach ihrer journalistischen Güte bezahlt.

Was mögen Sie nicht an Ihrem Job?

Oberflächliche Recherchen, bei denen das Ergebnis von Anfang an feststeht.

Was haben Ihnen die Kollegen zum Abschied im letzten Job geschenkt?

Das Abschiedsgeschenk von seinen Kollegen für Rudi Schmidt (c) Privat

Das Abschiedsgeschenk von seinen Kollegen für Rudi Schmidt (c) Privat

Mein Team hat sich auf Originaletiketten einer großen baden-württembergischen Drogeriekette verewigt und damit die Pflegeprodukte etwas umgelabelt – inklusive individualisierten Sprüchen.

Welcher Kommunikator ist Ihr Vorbild?

Merlin Koene von Unilever

Was war früher besser?

Wenig, wenn man einmal von der Bezahlung der Journalisten und den Margen der Verlage absieht.

Was ist für Sie das PR-Unwort des Jahres?

Für mich wechseln sich Jahr um Jahr zwei Unwörter ab: „Verbrauchertäuschung“ und „wir warnen“.

Ihre drei PR-Todsünden?

Letztes Mal hat mich der pressesprecher nach meinem größten Fehler gefragt, jetzt soll ich schon drei Sünden beichten? Da rede ich lieber über die Missetaten anderer:

  • 1. Die Rechtsabteilung hat den Pressetext freigegeben.
  • 2. Bei unseligen Verlagsbeilagen Geld für vermeintliche Redaktion ausgeben.
  • 3. Zu wenig Personal in der Pressestelle.

Wie setzen Sie Ihr PR-Wissen in Ihrem Privatleben ein?

Ich schreibe in meiner Freizeit ein Buch über Behavioral Crisis Communications. Ansonsten verlasse ich mich lieber auf wissenschaftlich gesicherte Erkenntnisse der Psychologie als auf PR-Wissen.

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