Wie Emojis Kommunikation beeinflussen

Umfrage

Das Unicode Consortium hat kürzlich 20 neue Emojis für WhatsApp und Co. vorgeschlagen. Beschlossen sind sie noch nicht. Erst zwischen Dezember 2022 und Oktober 2023 werden die Plattformen den neuen Zeichensatz Unicode 15.0 anbieten. Unabhängig davon sind Emojis aus der digitalen Schriftwelt nicht mehr wegzudenken. Für die Studie Future of Creativity befragte das Softwareunternehmen Adobe 10.000 Emoji-Nutzer*innen in den USA, dem Vereinigten Königreich, Deutschland, Frankreich, Australien und Südkorea nach dem Einfluss von Emojis auf die digitale Kommunikation.

Das Ergebnis: 88 Prozent der befragten deutschen Emoji-Nutzer*innen finden, dass die kleinen Piktogramme helfen, sich besser auszudrücken. Und zwar sowohl im privaten als auch im beruflichen Kontext. 63 Prozent geben außerdem an, dass Emojis durch visuelle Repräsentanz dazu beitragen können, positive Gespräche über kulturelle und soziale Themen anzuregen. Und 65 Prozent der deutschen Emoji-Nutzer*innen sind überzeugt davon, inklusive Emojis schärfen das Bewusstsein für Diversität.

Auch werden durch die Verwendung von Emojis positive Gefühle beim Adressaten getriggert: 73 Prozent der Emoji-Nutzer*innen in Deutschland empfinden den Absender als sympathischer, lustiger und cooler, wenn dieser Emojis verwendet. Die fünf beliebtesten Symbole sind das Tränen lachende Gesicht, der Daumen hoch, das Gesicht, das ein Herz küsst, das rote Herz sowie das ROFL-Emoji. Ein weiteres Ergebnis der Umfrage: Neben der belebteren Unterhaltung geben 44 Prozent der Befragten an, dass die Verwendung von Emojis ihre mentale Gesundheit verbessert hat.

Berufliche und private Emoji-Kommunikation

Auch im Berufsleben werden die kleinen Piktogramme immer beliebter. 73 Prozent der deutschen Nutzer geben an, dass sie die kleinen Piktogramme auch im beruflichen Kontext verwenden. 49 Prozent verstärkten den Emoji-Einsatz in den vergangenen zwölf Monaten. Als Nutzen für die Verwendung von Emojis nennen die Befragten den schnellen Austausch von Ideen, eine effizientere Entscheidungsfindung im Team und einen geringeren Bedarf an Meetings und Anrufen.

Adobe deutet die Verwendung von Emojis als hilfreiches Werkzeug in Zeiten von Remote Work. „Eine der Herausforderungen bei hybrider Arbeit besteht in der Interpretation schriftlicher Kommunikation von Kolleg*innen. Emojis helfen uns, potenzielle Missverständnisse zu entschärfen. Ein kurzer Smiley am Ende einer Nachricht kann schon viel bewirken“, so Kamile Demir, Informatikerin bei Adobe und Adobe-Vertreterin im Unicode Emoji Subcommittee. Kein Wunder also, dass 69 Prozent der deutschen Nutzer*innen die Verwendung von Emojis im Arbeitskontext sympathisch finden. Über die Hälfte gibt an, dass sich diese positiv auf die Glaubwürdigkeit ihres Gegenübers auswirkt.

Darüber hinaus spielt der Einsatz von Emojis im Privatleben und insbesondere beim Flirten eine mitunter entscheidende Rolle. In der Generation Z (geboren zwischen 1997 und 2012) können sich 38 Prozent der deutschen Emoji-Nutzer*innen keine langfristige Beziehung mit jemandem vorstellen, der keine Emojis verwendet. Um die Chancen auf eine Romanze zu steigern, eignen sich diese drei Emojis: 😘, 🥰 oder 😍 besonders. Absender, die diese Symbole verwenden, werden eher gemocht. Doch Emojis können die Kommunikation nicht nur verbessern. Es gibt auch Zeichen, die besonders unsympathisch wirken und den Adressaten abschrecken. Zu vermeiden sind laut der Adobe-Umfrage 💩, 😠, 🍆, 🤬 und 🤮.

Symbole, die privat dermaßen schlecht ankommen, dürften im beruflichen Umfeld noch weniger Akzeptanz finden. Hier ist es wohl ratsam, auf sie zu verzichten.

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