Mit der Digital-Fitness-Studie 2017 stellen Lautenbach Sass und die PRCC-Personalberatung zum zweiten Mal die Frage: „Ist die Unternehmenskommunikation fit genug für die Digitalisierung?“ Dafür wurden im August 236 Kommunikatoren befragt. Den Reifegrad von Unternehmenskommunikation und Kommunikatoren in Bezug auf die Digitalisierung beschreiben die Autoren mithilfe des eigens entwickelten Digital-Fitness-Modells. Sie unterscheiden damit zwischen den vier Entwicklungsstufen „Beginnern“, „Followern“, „Experten“ und „Enablern“.
Das Digital-Fitness-Modell (c) Lautenbach Sass/PRCC 2017
Die Hälfte der befragten Kommunikatoren hält ihre eigene Abteilung für fit. Die Studie kommt allerdings in Hinblick auf die fünf Handlungsfelder – Strategie, Struktur, Prozesse, Ressourcen und Technologie – zu einem anderen Ergebnis: 44 Prozent der befragten Kommunikationsabteilungen befinden sich demnach auf der zweiten Stufe der Follower. Das heißt, sie orientieren sich an anderen und haben selbst bisher vereinzelte Veränderungen angestoßen. 33 Prozent der Abteilungen sind Beginner, die noch wenig Erfahrung mit der Digitalisierung haben.
Knapp ein Fünftel (21 Prozent) zählen zu den Experten. Sie haben ihre eigene Abteilung auf die Digitalisierung eingestellt und eine Vielzahl von Veränderungen umgesetzt. Zu der höchsten Stufe, den Enablern, gehören nur drei Prozent der Befragten. Sie treiben die Digitalisierung im gesamten Unternehmen voran und sind ein Vorbild für andere.
Die Digital-Fitness der Unternehmenskommunikation (c) Lautenbach Sass/PRCC 2017
Am besten schneiden die Abteilungen bei ihren Prozessen ab. In diesem Handlungsfeld werden 34 Prozent als Experten eingestuft. Das heißt, sie haben die Prozesse der digitalen und klassischen Kommunikation integriert und den Austausch mit anderen Organisationsbereichen etabliert.
Am geringsten ausgeprägt ist die digitale Fitness beim Einsatz neuer Technologien. Mehr als die Hälfte der Abteilungen (57 Prozent) schafft es hier nur auf die Beginner-Stufe. Sie arbeiten ohne digitale Tools und Plattformen. Auch im Handlungsfeld Strategie gibt es großen Nachholbedarf: 42 Prozent der Abteilungen zählen nur zu den Beginnern, ein weiteres Drittel sind Follower.
Interessant ist, wie stark die Abteilungen die Evaluation ihrer digitalen Kommunikation vernachlässigen. So messen 46 Prozent ihren Erfolg nur für einzelne digitale Medien und Kanäle und führen keine weitergehenden Analysen durch. Dagegen führen nur 18 Prozent umfassende Analysen durch.
Gefragt nach den Prioritäten für die kommenden zwölf Monate, schreiben die Kommunikatoren fast allen Aspekten der digitalen Transformation eine noch höhere Priorität als im Vorjahr zu. Die Entwicklung einer Digitalstrategie zählt für die Studienteilnehmer zu den wichtigsten Projekten. Den größten Bedeutungszuwachs im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen die Einführung von internen Collaboration-Tools und die Entwicklung der Governance für digitale Aktivitäten. Die geringste Priorität haben die Einführung agiler Arbeitsmethoden und das Einstellen neuer Mitarbeiter mit Expertenwissen.
Prioritäten für die kommenden zwölf Monate (c) Lautenbach Sass/PRCC 2017
Die ausführliche Studie steht hier zum Download zur Verfügung.