Politische Werbung: Facebook hält an Linie fest

Social Media

Seit geraumer Zeit steht Facebook wegen seiner Praxis in Bezug auf politische Werbung in der Kritik. Während andere Social-Media-Riesen wie Twitter, Snapchat und Tiktok diese bereits von ihren Plattformen verbannt haben oder immerhin mit Faktenchecks arbeiten, weigert sich Facebook bisher, Einschränkungen in Bezug auf politische Werbung vorzunehmen. Dabei beruft sich das Unternehmen auf die Meinungsfreiheit. Laut CEO Mark Zuckerberg wolle die Plattform „allen eine Stimme geben“.

Hoffnungen auf ein Umlenken hat Facebook in einer Mitteilung vom gestrigen Donnerstag nun vorerst zerschlagen. Politische Werbung bleibe weiterhin erlaubt und werde auch nicht in Bezug auf ihren Wahrheitsgehalt überprüft, gab das Unternehmen bekannt. Man habe Änderungen in Betracht gezogen, sehe jedoch davon ab, da viele Interessengruppen von der Facebook-Reichweite abhängig seien.

Stattdessen sollen Nutzer mehr Kontrolle darüber erhalten, wie viel politische Werbung ihnen angezeigt wird. Außerdem soll mehr Transparenz geschaffen werden: Künftig wird man neben dem Auftraggeber auch einsehen können, wie viele Menschen dieser mit seinen Anzeigen erreichen will.

Entscheidungen über politische Werbung sollten nicht von privatwirtschaftlichen Unternehmen getroffen werden, heißt es in der Mitteilung weiter. Man sehe hier eher den Gesetzgeber in der Pflicht. Je schneller Facebook und andere Unternehmen an demokratisch kontrollierbare Regulierungen gebunden würden, desto besser.