Jobhoppen durch das Allgäu

dpok – von den Besten lernen

Der Deutsche Preis für Onlinekommunikation 2018 in der Kategorie „Recruiting und Employer Branding“ ging an die Gesellschaft für Standort und Tourismus Allgäu. Die stellte sich die Frage: Wie können wir dem Fachkräftemangel in der Allgäuer Region begegnen? Gemeinsam mit der Agentur Speed U Up aus Innsbruck und der Filmproduktionsfirma Graupause aus Dietmannsried entwickelte sie eine Testimonial-Kampagne. Im Zentrum steht die 25-jährige Annabelle Klage, die für die „Jobchallenge Allgäu“ ein halbes Jahr durch die Region tourte. Sabine Ritter, Projektleiterin Regionalmanagement, stellt das Projekt in unserem Fragebogen vor.

Können Sie kurz Ihre Kampagne vorstellen?

Jobhopperin Annabelle Klage testete im Allgäu 30 Jobs in 180 Tagen und lernte dabei spannende Jobs und das Lebensgefühl im Allgäu kennen. Ihr Jobabenteuer hielt sie in einem Blog mit selbst produzierten Texten und in (Bewegt-)Bildern fest. Ziel war es, dadurch Fachkräfte für das Leben und Arbeiten im Allgäu zu inspirieren.

Was hat Sie auf die Idee für diese Kampagne gebracht?

Das Allgäu bietet mehr als nur Kühe und Weiden. Es ist ein attraktiver Wirtschaftsstandort, der zudem auch noch einiges an Lebensqualität und tollen Freizeitmöglichkeiten mit sich bringt. Dennoch ist auch das Allgäu vom Fachkräftemangel betroffen. Um Fachkräfte für ein Leben und Arbeiten in der Region zu begeistern, haben wir die „Jobchallenge Allgäu“ in Zusammenarbeit mit 30 Unternehmen ins Leben gerufen.

Idee war, den Lebens- und Arbeitsraum aus Perspektive einer Fachkraft greifbar zu machen und gezielt über die sozialen Medien zu vermarkten. Inspiriert hatte uns beim Projektansatz der Selbsterfahrungs-Blog von Jannike Stöhr, 30 Jobs in einem Jahr zu testen.

 

Auch als Skilehrerin war Annabelle Klage unterwegs.

Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere daran?

Annabelle Klage berichtete über ihre Eindrücke, Erlebnisse und die wichtigsten Job-Keyfacts nicht nur auf den verschiedenen Social-Media-Kanälen, sondern bloggte auch darüber. Die Blogartikel wurden über 26 Wochen in sozialen und Online-Medien verbreitet, wie zum Beispiel Facebook, Google, Outbrain, Plista, Instagram und Xing. Annabelle hat aus ihrer Perspektive getestet und so die richtige Ansprache gefunden. Zusammen inspirierten und motivierten wir Firmen, neue Wege in der Fachkräftegewinnung zu gehen. 

Was hat Ihre Kampagne bisher bewirken können?

Annabelle hat die Branchenvielfalt des Allgäus und die eines florierenden Wirtschaftsstandorts einer neuen, jungen Zielgruppe nähergebracht. Es ist ein junges und dynamisches Bild vom Allgäu entstanden. Die User im Alter von 24 bis 45 Jahren stammen vor allem aus Nordrhein-Westfalen, Bayern und Baden-Württemberg. Annabelle sprach ihre Sprache und überzeugte mit einer großen Portion Authentizität und Humor. So schaffte sie es, über 21 Millionen Impressionen zu erzeugen und die Seitenaufrufe von standort.allgaeu.de um 125 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu steigern.

Vor allem aber zeigten sich die beteiligten Unternehmen mit der „Jobchallenge Allgäu“ zufrieden. 70 Prozent der beteiligten Unternehmen erhielten Bewerbungen und Anfragen, 85 Prozent der Betriebe werden voraussichtlich ihr Recruiting anpassen, ändern und in Zukunft neue Kanäle nutzen, und 85 Prozent setzen die Inhalte gezielt für ihr Personalmarketing ein.

Würden Sie alles noch einmal genauso machen?

Die „Jobchallenge Allgäu“ war ein spannendes Projekt, das durch sein Kampagnengesicht Annabelle Klage in Traumbesetzung zum Strahlen kam. Aber der Umfang der Jobchallenge mit ihren 30 Jobs und zwei Tagen pro Woche beim Unternehmen war für Annabelle doch sehr sportlich. Im Nachgang würden wir den Umfang mehr entzerren und reduzieren. Für Ende 2019 planen wir die Neuauflage einer Online-Fachkräftekampagne. Die „Jobchallenge Allgäu“ wird es ein zweites Mal nicht geben.

Für die „Jobchallenge Allgäu“ testete die 25-jährige Annabelle Klage 30 Jobs in 180 Tagen. 

 

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