Eigentlich wollte Krimiautor Markus Ridder nur sein neues Buch promoten. Doch was als clevere PR-Aktion für Blogger gedacht war, ging mächtig nach hinten los. Am Ende landete der Journalist sogar auf Sperrlisten empörter Multiplikatoren.
Lange hatte der Autor des Thrillers „Die Rückkehr des Sandmanns“ gegrübelt, wie er in der Fülle von PR-Post, die Krimiblogger täglich erhalten, aus der Masse heraus stechen könnte. Gemeinsam mit Freunden fand er, den Tod seiner Titelheldin im wahren Leben zu inszenieren, sei doch mal lustig. Ridder verschickte seine Werbepost in Umschlägen für Trauerkarten, mit Kreuz und schwarzem Rand, ganz unten die Enttarnung als Werbung, darauf hatten seine Kumpels bestanden.
Doch Ridders Zielgruppe teilte den Humor des Selfpublishers leider gar nicht: Die erste Bloggerin fand die Werbeaktion „erschreckend“, aber berichtete trotzdem über den Buchstart. Sie ist mit dem Autor befreundet. Die nächste reagierte mit einem „Schrei des Entsetzens“, und zwar nicht in den eigenen Bürowänden – sondern im Internet. Als sie die vermeintliche Traueranzeige erhielt, schaute erst der Postbote bedröppelt drein, dann schrieb sie selbst in ihrem Blog über die PR-Aktion von „Eingriff in die Persönlichkeitsrechte“ und „Körperverletzung“. Die Auflösung aus der Bloggerpost ließ sie weg.
Bis Ridder wieder Zeit hatte, sich um Aufklärung zu bemühen, kommentierten zahlreiche Follower und andere Autoren das Entrüsten der Bloggerin, er landete auf Sperrlisten und wird in Boykottaufrufen erwähnt. Ein tragisches Ende einer vermurksten PR-Aktion? Eher nicht: Der Auflage wird’s nicht schaden. Und das Outlaw-Image ist schließlich nicht das schlechteste für einen Krimiautor …
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Und Tipps für gelungene Blogger-Relation gibt’s hier.