Von der Krisenprävention zur Crisis Readiness

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Hätten Sie vor zwei Jahren gedacht, dass Sie sich heute in einer Pandemie befinden, eine Klimakrise droht und mitten in Europa ein Krieg herrscht? Die aktuelle Zeit zeigt eindrucksvoll, dass Krisen nicht nur zunehmen, sondern auch kontinuierlich neue Qualitäten erreichen. Immer häufiger werden wir mit unerwarteten Ereignissen mit enormen Auswirkungen konfrontiert, Digitalisierung und Globalisierung verschärfen bestehende Risiken oder führen zu vollkommen neuen Gefahren für Unternehmen und Institutionen.

Von der Produktkrise zur Haltungskrise

Neben der steigenden Anzahl an unvorhersehbaren, schwerwiegenden Krisenereignissen (Black Swans) haben sich zudem die anderen Auslöser von Unternehmenskrisen verändert: Wir haben es heute nicht mehr allein mit „klassischen“ Krisen wie Produktmängeln zu tun. Vielmehr sind gesellschaftspolitische Themen zu primären Krisentriggern geworden. Egal ob Klimaschutz oder Diversity – Organisationen werden von der Öffentlichkeit zunehmend dazu gezwungen, sich zu positionieren und Haltung zu beweisen.

Das Ergebnis dieser Entwicklungen: Klassische Ansätze des Krisenmanagements geraten in der modernen Risikolandschaft unter Druck und entsprechend statische Vorgehensweisen stoßen zunehmend an ihre Grenzen. Nicht umsonst geben 95 Prozent der Führungskräfte laut einer aktuellen PWC Umfrage an, dass ihr Krisenmanagement verbessert werden muss.

Die VUCA-Welt erfordert neue Ansätze des Krisenmanagements

Wir leben in einer VUCA-Welt – und die verlangt gleichermaßen agile Herangehensweisen, um Risiken zu minimieren, kritische Situationen zu managen und Negativfolgen zu vermeiden. Während diese Perspektive heute zum Beispiel im Projektmanagement weit verbreitet ist, halten viele Unternehmen in Sachen Krisenmanagement noch immer an klassischen Modellen fest: Starre Prozesse, Strukturen und Verantwortlichkeiten sind für den Ernstfall vordefiniert, (oft veraltete) Krisenhandbücher liegen in den Schubladen von Führungskräften oder Krisenmanager*innen, erweisen sich im Krisenfall jedoch als wenig praxistauglich. Aus der Not heraus kommen in einer Krise externe Berater*innen ins Spiel, um zu helfen, den Karren wieder aus dem Dreck zu ziehen. Und die Kommunikation? Die wird nach wie vor gefährlich oft zu wenig für den Umgang mit krisenspezifischen Anforderungen befähigt. Gleichzeitig tobt die Krise vor allem im Netz weiter und mit jeder Minute wächst der Reputationsschaden – und der ist nicht ohne: Immerhin kann man rund 30 Prozent des Umsatzes auf die Reputation eines Unternehmens zurückführen.

Zugegeben, diese Darstellung ist überspitzt. Aber sie soll die herrschende Diskrepanz zwischen aktuellen Anforderungen an und Realitäten im Krisenmanagement der Unternehmen darstellen. Das Problem geht aber über diese Diskrepanz hinaus, denn Krisen werden von Menschen gemeistert, nicht von Handbüchern – und insbesondere von denen, die in einer Organisation arbeiten. Externe Berater*innen können zwar Einschätzungen abgeben, Ratschläge erteilen oder selbst aktiv am operativen Krisenmanagement mitwirken; die Resilienz der eigenen Organisation wird so allerdings nicht gestärkt. Vielmehr macht man sich abhängig von externer Expertise und Erfahrungen und läuft Gefahr, handlungsunfähig zu werden, sollte diese einmal nicht verfügbar sein.

Crisis Readiness statt Krisenprävention

Lediglich den Finger in die Wunde zu legen, ist wenig zielführend – daher: Wie umgehen mit dieser schwierigen Situation? Crisis Readiness ist hier ein innovativer und zukunftsfähiger Ansatz. Bei diesem geht es um einen Dreiklang aus Sensibilisierung, Kompetenzsteigerung und psychologischer Resilienz – zusammengefasst einer Stärkung der internen Krisenbereitschaft. Die eigenen Mitarbeitenden werden umfassend für etwaige Risiken, Krisenauslöser und Fallstricke im Ernstfall sensibilisiert und dazu befähigt, sicher und selbstbewusst mit kritischen Situationen umzugehen. Durch diese Readiness einzelner Personen im gesamten Teamgefüge wird gleichermaßen auch die Resilienz der Gesamtorganisation gesteigert. Dieses Prinzip lässt sich problemlos auf die Krisenkommunikation übertragen: Egal ob Pressesprecher*in, Community Manager*in, Kommunikationsleitung oder Social Media-Manager*in – alle müssen gleichermaßen krisenresilient sein, um High-Pressure-Situationen bestmöglich zu bewältigen.

Crisis Readiness durch kontinuierliches Training

Doch wie erreicht man als Kommunikationsabteilung oder ganzes Unternehmen echte Crisis Readiness? Mit einer „Einmal-Maßnahme“ wie einer Notfallübung ist es hier kaum getan. Crisis Readiness ist ein langfristiger Zustand, der nur durch ein umfassendes Befähigungssystem basierend auf kontinuierlichem Training erreicht und vor allem gehalten werden kann. Dabei muss ein besonderer Fokus auf das Schaffen von praktischen Erfahrungen und Erkenntnissen im Alltag der Organisation liegen. Regelmäßige kurze Krisensimulationen stellen in diesem Kontext zum Beispiel ein gewinnbringendes Mittel dar, um echte Erfahrungswerte in einer virtuellen Krise zu sammeln. Werden diese Erfahrungen wiederholt gemacht, lernen die Übenden „Instinkte“ für eine erfolgreiche Bewältigung von Krisen zu entwickeln – ähnlich denen, die externe Berater*innen mitbringen. Simulationstrainings wie die von PREVENCY® bieten außerdem die Möglichkeit, sich als Einzelperson oder ganzes Team bewusst in eine herausfordernde, aber fiktive Situation zu begeben, Dinge auszuprobieren, sich selbst und seinen Umgang mit Krisensituationen kennenzulernen und Fehler ohne Konsequenzen zu machen (learning by controlled failure), um diese in echten Krisen vermeiden zu können. All das bildet schließlich die Grundlage für nachhaltige Crisis Readiness.

Durch die Anwendung des Ansatzes der Crisis Readiness werden Mitarbeitende zu Inhouse-Krisenexpert*innen, die im Ernstfall wissen, was zu tun ist und beheben so die eingangs erwähnte Diskrepanz. Schließlich ist modernes Krisenmanagement keine Dienstleistung mehr, sondern längst eine professionelle Fähigkeit – und zwar jedes einzelnen Teammitglieds.

 

Lars Niggemann wird auf der Tagung Krisenkommunikation eine Immersive Krisensimulation anleiten. Tickets für die Veranstaltung am 28. und 29. Juni können Sie hier erwerben. 

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