Porsche betreibt das beste Mediacenter

MR-Benchmark 2022

Der MR Benchmark der Digitalagentur und Unternehmensberatung NetFederation stellt für dieses Jahr fest: Viele Medienportale, die vor allem der Information von Journalistinnen und Journalisten sowie Influencerinnen und Influencern dienen, bleiben deutlich unter ihren Möglichkeiten – sowohl inhaltlich als auch technisch. Die positive Vorarbeit, die die Websites zum Beispiel mit optimierten Karriereportalen oder Informationen zur Nachhaltigkeit geleistet haben, wird von den Mediacentern überwiegend nicht fortgeschrieben. Wie im Vorjahr landet Porsche mit seinem Mediacenter auf dem ersten Platz. Der Aufsteiger 2022 ist Volkswagen. Der Automobilkonzern springt von Platz 46 auf Platz drei. Henkel verbessert sich im Ranking von Platz sieben im letzten Jahr auf Platz zwei. Der MR Benchmark von NetFed analysiert jedes Jahr den Status-quo digitaler Presse- und Medienarbeit.

Die Leitfragen der Studie lauten: Wie hoch ist der Grad der Digitalisierung in der MR-Kommunikation? Welche Informationen und Services stellen Unternehmen Medienvertretern zur Verfügung? Wie setzt ein Unternehmen technische Komponenten ein? Welchen Service bietet es dem Website-Publikum? Wie steht es um die Nutzerfreundlichkeit? NetFederation hat Presse-Seiten anhand von 80 unterschiedlich gewichteten Kriterien untersucht.

„Die Entwicklung bei den Medienportalen stagniert. Bei HR- und CSR-Websites sehen wir eine signifikante positive Entwicklung, die aber offensichtlich nicht in die Pressebereiche weitergetragen wird. Es gibt deutliche Mängel in der Bereitstellung von Informationen, in der Dialogfähigkeit der Webseiten und der Nutzerfreundlichkeit.“, so Christian Berens, Geschäftsführer bei NetFederation.

Was erwarten Journalist:innen von einem guten Presseportal? Es geht nicht nur um verlässliche und präzise Informationen. Es geht darum, schnell den direkten Kontakt zu Experten zu bekommen, Video-Content und Fotomaterial herunterladen zu können und Nutzungshinweise gleich mitgeliefert zu bekommen. „Alle Informationen des Unternehmens könnten problemlos im Media-Center zusammenfließen. Das ist aber überwiegend nicht der Fall. Auf Basis unserer Erkenntnisse aus den aktuellen Benchmarks vermuten wir, dass das an mangelnder Kooperation zwischen den Fachbereichen liegt.“, erklärt Berens. „Es gibt oft hervorragenden Content, der aber seinen Weg nicht zu Medienschaffenden findet, weil er unternehmensintern nicht an die Media Relations weitergeleitet wird.“ Die Studie zeigt auch, dass es 2022 für Journalist*innen schwieriger geworden ist, den direkten Kontakt zu passenden Ansprechpersonen zu finden. Nach wie vor gibt es keine Dialog-Tools, die ihnen den Weg zur gewünschten Information erleichtern könnten.

Deutliche Veränderungen stellt NetFed hingegen bei der Selbstpositionierung der Unternehmen bezüglich ihrer Haltung zu (gesellschafts-)politischen Themen und Werten fest. „Das Top-Thema, das geradezu explodiert ist, ist Diversity. In diesem Zusammenhang sehen wir auch die Entwicklung hin zum `Gendern´. 84 Prozent der Unternehmen nutzen inzwischen gender-neutrale Formulierungen im MR-Bereich.“ sagt Berens. „Das „Sich-Heraushalten“ können sich auch die Mediacenter heute nicht mehr leisten. Wir sehen, dass der Trend dahin geht, mehr Stellung zu beziehen, zu Unternehmenswerten, zu politischen Themen, aber auch hier bleiben viele Möglichkeiten ungenutzt.“

Den Benchmark mit dem Ranking aller untersuchten Unternehmen finden Sie unter: www.mr-benchmark.de

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