Kurz vorgestellt: Juliane Claus

Politische Kommunikation

So erkläre ich anderen ­meinen Job …

Ich berate politische Institutionen in Hinblick auf ihre Kommunikation: Welche Themen sind gerade besonders wichtig und können gut gesetzt werden? Wie lassen sie sich für verschiedene Zielgruppen gut aufbereiten? Und wie erreichen wir damit die Menschen, für die sie relevant sind?

Das macht mir besonders viel Spaß…

Mich in komplexe Themen reindenken, mich in neue Bereiche einarbeiten und sie aus einer anderen Perspektive als meine Kunden betrachten, um die möglichst besten kommunikativen Lösungen zu finden.

Vorurteile, die ich häufig über meinen Job höre…

Kommunikation sei überflüssig beziehungsweise es würde sich ohne sie nicht viel ändern. Dabei sehe ich gerade die politische Kommunikation als essenziell für eine funktionierende Demokratie an.

Vorurteile, von denen man sich verabschieden sollte…

Politische Kommunikation sei trocken. Das muss sie ganz und gar nicht sein. Und genau dafür sind wir ja da, denn selbst die vermeintlich trockensten Themen lassen sich mit innovativen Formaten kreativ und spannend erzählen.

Das könnte in der ­politischen Kommunikation besser ­laufen…

Bevor wir darüber sprechen, was besser laufen könnte, würde ich gern festhalten, dass sehr viel sehr gut läuft. In der politischen Kommunikation wird bereits zunehmend darauf geachtet, auf Augenhöhe zu kommunizieren: Es werden Dialogangebote geschaffen – ob digital oder analog – und politische Themen werden in vielen Fällen schon gut und vor allem zielgruppengerecht verbreitet. Schauen wir uns allein mal an, wie sich die Social-Media-Kommunikation politischer Institutionen professionalisiert hat. Natürlich gibt es auch da immer noch Luft nach oben, aber der eingeschlagene Weg sollte hier unbedingt weiterverfolgt werden. Also: Weiterhin schauen, wie wir politische Themen innovativ und zielgruppengerecht aufbereiten können, um möglichst vielen Menschen politische Teilhabe zu ermöglichen.

Institutionelle Kunden und Behörden sind nicht langweilig, weil…

…die Themenvielfalt wahnsinnig breit ist. Durch die Arbeit mit verschiedenen Fachreferaten beschäftige ich mich ständig mit unterschiedlichen Themen, denke mich in neue Sachverhalte rein und lerne dadurch täglich dazu. Noch dazu ist politische Kommunikation immer schnell und sehr tagesaktuell. Manche Projekte müssen in kürzester Zeit umgesetzt werden. Mit einem guten Team und einer guten Agentur-Kunde-Beziehung ist das jedoch gut machbar und macht viel Spaß.

Das fehlt der Kommunikationsbranche…

Fachkräfte. Doch wo fehlen die gerade nicht?

Eine nervige Agenturaufgabe ist…

Abrechnen.

Das würde ich gerne besser können…

Noch mehr Menschen davon überzeugen, dass die Arbeit in einer Agentur sehr abwechslungs- und lehrreich ist und sie einfach viel Spaß machen kann. Leider sind doch noch viele Klischees im Umlauf. Dabei passiert hier gerade einiges. Vor allem mit Blick auf die Diversität von Teams und Führungsebenen ist vieles im Umbruch. Auch die flexible Gestaltung von Arbeitszeiten durch Remote Work und Workation ist etwas, das in Agenturen vielerorts schon gelebt wird.

Von Führungskräften erwarte ich…

Stilles Vertrauen in ihre Mitarbeitenden, aber ein offenes Ohr, wenn der Schuh mal drückt. Damit verbunden die Bereitschaft, gemeinsam Prozesse im Arbeitsalltag zu verändern, wenn sie auf operativer Ebene für das Team nicht mehr funktionieren.

Das hat mich zuletzt richtig inspiriert…

Als Ausbilderin habe ich bei Ressourcenmangel viel mit unserem Nachwuchs zu tun. Hier inspiriert mich jedes Mal, mit welcher Begeisterungsfähigkeit und Wissbegierde unsere Azubis bei der Sache sind. Das kann im normalen Arbeitsalltag schon mal untergehen, das sollten wir uns jedoch alle viel mehr beibehalten.

Es handelt sich bei diesem Format um einen immer leicht adaptierten Fragebogen, der in jeder KOM-Ausgabe von einer Person aus der Agenturwelt schriftlich beantwortet wird. 

Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe #AgendaSetting. Das Heft können Sie hier bestellen.