Gemeinsam mit dem Marktforschungsunternehmen Appinio untersucht die Agentur Fischer-Appelt in ihrem Teengeist-Report regelmäßig die Einstellung junger Menschen. Etwa 1.000 Teenager in Deutschland im Alter zwischen 16 und 19 Jahren wurden zu aktuellen Trendthemen befragt.
Wie wichtig ist den Befragten das Gendern? Obwohl das Thema regelmäßig umfangreiche Medienpräsenz erhält, ist es vielen offenbar nur bedingt wichtig. 64 Prozent geben dem Thema wenig bis keine Relevanz, nur 36 Prozent ordnen es bei „eher wichtig“ bis „sehr wichtig“ ein.
© Alle Grafiken von Fischer-Appelt
Wie wichtig ist den Befragten ein bewusster Umgang mit Diversität im Alltag – also über Geschlechterdebatten und sexuelle Orientierung hinaus? Hier ist das Ergebnis klar: Diversität besitzt für die junge Generation eine große Bedeutung. Immerhin fast zwei Drittel (61 Prozent) der Heranwachsenden geben an, dass dieses Thema für sie „eher wichtig“ bis „sehr wichtig“ ist. Vollkommen gleichgültig ist es dagegen nur zwölf Prozent. Deutlich weniger Einigkeit herrscht dagegen bei der Frage, ob Diversität von der Gesellschaft ausreichend vorangetrieben wird. Während 52 Prozent finden, es werde gesellschaftlich genug getan, sagen 47 Prozent das Gegenteil. Männliche Befragte sehen die Gesellschaft besser aufgestellt als Mädchen.
Junge Menschen haben beim Thema Diskriminierung vielfach negative Erfahrungen gemacht. So ist die Mehrheit der Teens (61 Prozent) bereits abfällig behandelt worden – etwa aufgrund ihrer geistigen oder körperlichen Fähigkeiten (19 Prozent), ihres Alters (18 Prozent), ihrer ethnischen Herkunft beziehungsweise ihrer Nationalität (16 Prozent). Auffällig häufig haben die Jugendlichen bei dieser Frage Antworten ergänzt, die nicht zur Auswahl standen. So waren laut ihrer Kommentare Äußerlichkeiten wie das Aussehen, das Gewicht oder die Körpergröße Auslöser für Diskriminierung. Aber auch das Geschlecht, Charaktereigenschaften oder Verhaltensweisen sind in den Nachrichten aufgeführt worden. Allerdings scheinen Probleme dieser Art auch eine Frage der Finanzen zu sein. So seien jungen Menschen aus Haushalten mit einem hohen Einkommen insgesamt weniger von Diskriminierung betroffen.