„Bild“ startet neue Markenkampagne

Kampagnen

„Bild“ hat eine breit angelegte Markenkampagne gestartet. Mit dem Slogan „Bild bleibt Bild“ werden Anzeigen und Spots über die Kanäle Print, Digital, Funk, TV, Außenwerbung und Kino ausgespielt. Im Fokus der neuen Kampagne steht zunächst die Politik. „Liebe Politiker, macht euch keine Hoffnung. Bild bleibt Bild“, heißt es im ersten veröffentlichten Motiv. Dieses zeigt bekannte Politikerinnen und Politiker, die für unterschiedliche Parteien und Haltungen stehen.

Ein animiertes Motiv zeigt Björn Höcke, den Fraktionsvorsitzenden der AfD in Thüringen, und daneben den Satz: „Wir bringen’s auf den Punkt.“ Der animierte Punkt landet schließlich über der Oberlippe von Höcke und wird damit zu einer Hitler-Analogie.

In einem Youtube-Spot sieht und hört man Olaf Scholz bei einer Bundestagsrede mit einer KI-generierten Stimme die Worte sagen: „Die Bild bleibt auf ihrem Kurs“ und „Solange wir Mist bauen, schreiben sie über diesen Mist“. Axel Springer führt in der Pressemitteilung aus, wofür „Bild“ stehen soll. „Bild“ wisse, was die Menschen bewege. „Bild“ spreche die drängenden Probleme klar und deutlich an, heißt es dort.

Kampf gegen den Abwärtstrend

Vergleicht man die aktuellen Quartalszahlen der IVW mit denen des Vorjahres, zeigt der Kurs der Print-Auflage von „Bild“ nach unten. Demnach verzeichnet „Bild“ bei den Abos und Einzelverkäufen ein Minus von 11,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Damit führt, wie das Medienportal „Meedia“ festgestellt hat, „Bild“ die Verlustrangliste bei den Tageszeitungen an. In Sachen Konvergenzreichweite liegt das Boulevardmedien deutlich vor der Konkurrenz. Die Arbeitsgemeinschaft Media-Analyse wies hier zuletzt eine Reichweite von 12,238 Millionen Menschen pro Tag aus.

Im Sommer hieß es zudem, dass man sich von einer niedrigen dreistelligen Zahl von „Bild“-Angestellten trennen werde und vor allem bei den Regionalausgaben gespart werden müsse. Der Vorstandsvorsitzende Mathias Döpfner hatte zu Beginn des Jahres angedeutet, dass die Zeit für gedruckte Tageszeitungen sowieso ablaufe: „Unser Ziel ist ‚Digital Only‘“, wurde Döpfner in einer Pressemitteilung des Unternehmens zitiert. „Print ist heute noch profitabel und für Leserinnen und Werbekunden unverzichtbar. Deshalb wird die komplette Umstellung auf Digital noch einige Jahre dauern.“

Hinter der neuen Markenkampagne für die bekannteste Medienmarke des Axel-Springer-Konzerns steht die Agentur Antoni. Für die Übernahme des „Bild“-Etats gab es nach der Ankündigung auf Linkedin vor allem aus der Werbebranche Kritik.

Laut Claudius Senst, CEO der Bild-Gruppe, handelt es sich um die mit Abstand größte Kampagne für „Bild“ seit vielen Jahren. Mit dieser solle – so Isabel Reiss, Director Marketing der „Bild“-Gruppe – der Markenkern betont werden, trotz der vielen Veränderungen in letzter Zeit. Für „Bild“-Chefredakteurin Marion Horn bedeutet das: „Wir benennen klar und deutlich, was schiefläuft, aber feiern auch die richtigen Taten und Worte.“

Die letzte Kampagne der „Bild“-Zeitung stammt aus dem Jahr 2019. Mit dem Slogan „Für Euch“ warb die „Bild“ seither mit Testimonials von Leser*innen und stellte Alltagsheldinnen und -helden in den Mittelpunkt.