Als Peter Heinacher (56) ein Kind war, herrschte zu Hause in Bad Bramstedt um 20 Uhr Stille: „Dann sah mein Vater die Nachrichten. Um ihm nahe zu sein, saß ich daneben – so war mein Interesse an der Politik früh geweckt.“ Heinacher war 17, als sein Schulleiter dessen erstes Buch über den Aufstieg des Nationalsozialismus in Schleswig-Holstein veröffentlichte. Später promovierte der Politologe über dasselbe Thema in Kiel.
Vom Handelsblatt zur Telekom
Der Wechsel 2002 von der „Handelsblatt“-Ressortleitung zur politischen Interessensvertretung bei der Telekom war „eine spannende Herausforderung“, sagt der ehemalige Handball-Bundesligaspieler. „Die primären Aufgaben als Journalist sind Recherche und Schreiben. Bis heute verstehe ich mich als Servicedienstleister in der Funktion des Erklärers nach innen und außen: Ich muss den RWE-Mitarbeitern erklären, wie die Gesellschaft tickt. Und der Gesellschaft, Politik und NGOs, unter welchen Zwängen das Unternehmen arbeitet.“ Viele Kontakte zu Ex-Kollegen aus der Redaktion pflegt Heinacher weiterhin, das sei „ein gutes Indiz für eine saubere Zusammenarbeit. Aber wir sind uns heute unserer unterschiedlichen Rollen stets bewusst.“
Im Herzen ein Print-Mensch
Seit 2008 leitete Heinacher bei RWE den Bereich Public Affairs/Energiepolitik. Nun verantwortet er den Bereich Group Corporate Affairs, in dem die Bereiche Energiepolitik, Konzernkommunikation und Corporate Responsibility gebündelt wurden. „Zwar gab es auch früher schon einen intensiven Dialog zwischen den Abteilungen“, sagt Heinacher. „Aber als Unternehmen wollen wir eine Kommunikation aus einem Guss.“
Im Bereich Social Media sieht er die größte Herausforderung: „Ich bin im Herzen ein Print-Mensch. Aber das ist nicht die Zukunft. Wir müssen unternehmensintern eine neue Kultur aufsetzen und Bereitschaft zeigen für schnellere Kommunikation.“
Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe PR und die "bösen" Stiefgeschwister. Das Heft können Sie hier bestellen.
