1. Können Sie kurz Ihre Kampagne beschreiben?
Virtual Reality (VR) war 2015 eine der meist diskutierten Technologieentwicklungen in den Medien und im Internet. Jedoch waren massenkompatible, erschwingliche VR-Brillen jenseits von Entwicklermodellen auf dem Markt nicht erhältlich. Der eigentliche Ausgangspunkt der Aktion war daher das Ziel, Samsung als ersten Anbieter von Virtual-Reality-Technologie für jedermann zu positionieren. Gleichzeitig sollte das Innovationsthema jedoch auch ganz allgemein zur Imagepflege genutzt werden. Denn Samsung ist laut einer Studie des Instituts für angewandte Marketing- und Kommunikationsforschung eine der vertrauenswürdigsten Marken der Deutschen.
Aus dieser Schnittmenge zwischen „Blick in die Zukunft“ und deutschlandbezogener Öffentlichkeit heraus entstand dann die Kampagne „VR The Future“ anlässlich des 25-jährigen Jubiläums der deutschen Einheit. Mithilfe seiner Smartphones – und der Gear VR-Brille – schickt Samsung darin jeden, der möchte, insgesamt 25 Minuten lang auf einen virtuellen Deutschlandtrip: die Reisefreiheit der neuen Generation.
Einzige Voraussetzung für solche Erlebnisse war ein Smartphone und eine geeignete VR-Brille. Aus diesem Grund verteilte Samsung im Rahmen der Kampagne nicht nur kostenlos 25.000 Cardboard-VR-Brillen, sondern verloste überdies 250 brandneue Samsung Gear VR Brillen.
2. Was ist aus Ihrer Sicht das Besondere daran?
Zunächst einmal ist „VR The Future“ die erste und ist bis zum heutigen Tag einzige virtuelle Deutschlandreise und zugleich auch die größte Virtual-Reality-Aktion Deutschlands. Wir produzierten elf VR-Video-Episoden, in denen wir viele der interessantesten, geschichtsträchtigsten und spektakulärsten Orte Deutschlands zeigten, und ließen so Hunderttausende Menschen zu Zielen „reisen“, die sie noch nie, oder noch nie auf diese Weise erlebt haben – rundum frei und so als wären sie selbst live vor Ort.
Einige der Highlights, die manche Betrachter in eine tatsächlich schwindelerregende Situation brachten: eine Gratwanderung auf Deutschlands höchstem Gipfel, der Zugspitze, ein Gleitflug durch die kulturreiche Dresdner Frauenkirche, ein Balanceakt in 200 Meter Höhe auf einer Slackline zwischen zwei Wolkenkratzern der Frankfurter Skyline, eine Speedboat-Fahrt durch den Hamburger Hafen ganz dicht ran an das berühmteste Kreuzfahrtschiff der Welt, die Queen Mary II, eine Fahrt im Olympiabob im thüringischen Oberhof sowie ein Paraglideflug von einem Steilabhang an der Mosel.
Umgesetzt beziehungsweise produziert wurde die Kampagne innerhalb von nur vier Wochen, in denen zwei Teams kreuz und quer durch Deutschland fuhren, um das benötigte Bildmaterial zu produzieren.
3. Worin hat sich vor allem der Erfolg der Kampagne gezeigt?
Die komplette Auflage der Cardboard-VR-Brillen war innerhalb weniger Stunden nach Kampagnenstart bereits komplett vergriffen. Ferner haben sich bis heute über 150.000 Smartphone-Nutzer über Youtube 360, Facebook, VRideo oder über die extra entwickelte „VR The Future“-App auf die Reise gemacht und die Faszination einer zukunftsweisenden Technologie erfahren. Neben dieser eher klassischen Betrachtungsweise liegt der eigentliche Erfolg der Aktion jedoch auf einem ganz anderen Feld: Samsung ist mittlerweile auch in Deutschland untrennbar mit dem Trendthema VR verbunden – und hat aufgrund der positiven Resonanz im Herbst diesen Jahres, ein knappes Jahr nach der Ursprungsaktion, die eigene Online-VR-Plattform „Discovr“ für exklusive, immersive 360°-Erlebnisse gestartet.
Unsere neue Rubrik: Von den Besten lernen
Mit dem Deutschen Preis für Onlinekommunikation (dpok) sind 2016 zahlreiche herausragende Projekte digitaler Kommunikation ausgezeichnet worden. Sie wollen wir hier in unserer neuen Rubrik „Von den Besten lernen“ vorstellen. Gewinner der Kategorie Kampagne von Unternehmen ist „VR The Future“ von Samsung und Cheil Germany. Bereits zum sechsten Mal zeichnete das Magazin pressesprecher herausragende Projekte, professionelle Kampagnenplanung und zukunftsweisende Strategien digitaler Kommunikation aus. Die Gala fand am 8. Juni im Berliner Admiralspalast statt.
Mehr Informationen zum dpok unter: www.onlinekommunikationspreis.de.