Von einer persönlichen Entscheidung
Sie werden in dieser Ausgabe keinen Beitrag zu VW finden. Zu schnell ändern sich die Tatsachen, Auswirkungen und Einschätzungen dazu. Wenn Sie das Heft läsen, wäre der Status Quo längst veraltet. Das Thema haben wir daher online behandelt, außerdem zieht es sich als Seitenstrang durch mehrere Beiträge. Das branchen-interne Bashing rund um die (nicht nur) Image-Katastrophe war groß. Jede Menge Experten haben sich ausgiebig durch das Netz gemault, Köpfe rollten analog zum tagesaktuellen Börsenkurs. Immer wieder wurde ein Zuwenig an Kommunikation bemängelt. Ein Zuviel davon wäre für ein börsennotiertes Unternehmen auch nur noch gefährlicher gewesen als das Versagen Einzelner und Teilen der Organisation. Trotzdem wird der Autobauer gerade zum Symptom und Synonym einer Haltungsdiskussion, an der wir uns aus verschiedenen Perspektiven gerne beteiligen. Dabei entstand die Titelthemaplanung auch für diese Ausgabe bereits vor einem Jahr …
„Wir brauchen Geld. Und Bestrafung“, fordert Alexander Güttler, Vorsitzender des Beschwerdeausschusses Unternehmen und Markt des Deutschen Rats für Public Relations (DRPR) und CEO der komm.passion Gruppe im Interview ab Seite 26. Vorgesetzte haben nur zwei Währungen, in denen sie Mitarbeitern ihre Wertschätzung mitteilen können: Durch das Gehalt. Und indem sie sie sehen.
Doch Haltung muss man sich auf beiden Seiten leisten können. Persönlich jetzt. Wer zwei kleine Kinder oder einen Twen an der Uni hat, Raten für das Endreihenhaus oder eine Leidenschaft für Fernreisen, wird sich die Entscheidung nicht leicht machen, wo seine ganz persönliche Sollbruchstelle ist. Fragen Sie also Ihre Kollegen, Freunde und Familienmitglieder, womit Sie – Zeit und Geld spielten keine Rolle – am liebsten ihr Geld verdienten. Und fragen Sie sich selbst.
Mögen Sie bei der Antwort einen roten Faden als Verbindung finden, zu dem, was Sie heute tun. _
Ihre Hilkka Zebothsen
Chefredakteurin