Christoph Harting war sich in den aufregendsten Stunden seines Lebens seiner selbst nicht mehr sicher. War er jetzt introvertiert oder übersteuert? Seine einzige Gewissheit: „Ich bin keine PR-Figur!“ Damit ist der neue Goldstandard in der Abwertung der Public-Relations-Profession definiert. „PR“ wird außerhalb der Gruppe jener, die ihren Kühlschrank mit Hilfe von Öffentlichkeitsarbeit füllen, nahezu ausschließlich abschätzig kommentiert. Besonders gerne von Journalisten, die zwischen Bericht und Kommentar eine Linie im Sand ziehen und ihre Großmutter für einen Scoop verkaufen würden. „Ist alles nur PR“, aka großsprecherisch, einseitig, manipuliert. Das hat sich bis in den Diskusring herumgesprochen.
„PR-Figur“ toppt das noch. Ein Pleonasmus, herausgeschleudert im letzten Versuch. Nach der Wende mussten „schmierige Gebrauchtwagenhändler“ als weithin verachtete Berufsgruppe herhalten. Mittlerweile liegt man mit „Immobilienmakler“ ganz gut im Rennen. „PR-Figur“ sollte man sich als neue Diss-Marke merken. Gemeint ist dabei womöglich gar kein Berufsstand. So wenig wie bei „Charity-Lady“. Oder „Armleuchter“. Ist aber deutlich windschnittiger. Fliegt 68 Meter 37. Raus damit. Goldig.