Was wir aus der Krise lernen können

Interne Kommunikation

Gesundheit, Nachhaltigkeit, Werte, Strategien – all das sind große Themen, die keine Strohfeuer sein dürfen, sondern wie schöne Glut kontinuierlich die Hitze halten sollen. Beispiel Pandemie-Kommunikation: Die hat sich zwar niemand gewünscht, aber sie hat in den meisten Unternehmen die Interne Kommunikation zu Höchstleistungen gebracht. Und gezeigt: Es gibt ein paar Must-haves, um wichtige Themen wirkungsvoll zu platzieren.

Tatsächlich sind sehr viele Unternehmen in den letzten Monaten über sich hinausgewachsen. Sie haben transparenter denn je, mutiger denn je und auch partizipativer denn je kommuniziert. Mit Erfolg – und das war für ebenso viele die Überraschung des Jahres: Ich kann meine Kolleginnen und Kollegen wirklich erreichen, bekomme Feedback, spüre Commitment und baue spürbar Bindung auf.

Corona-Kommunikation als Blaupause

Diese Art der Kommunikation kann eine Blaupause für Themen sein, die zwar mit viel Engagement betrieben werden, aber trotzdem nicht so richtig zünden. Zum Beispiel Gesundheitsmanagement, die Unternehmenswerte und auch das große Thema Nachhaltigkeit. Alles ganz existenzielle Bereiche, die bei den Mitarbeitenden ankommen und dort auch langfristig bleiben sollten. Aber was genau hat in dieser Krise zum Gelingen der Internen Kommunikation beigetragen?

  1. Die Unternehmensleitung hat sich an die Spitze der Bewegung gestellt, hat ehrliches Interesse und Gesicht gezeigt. Vorstände und Geschäftsführende waren plötzlich nahbarer denn je, sie waren im Homeoffice zu sehen, haben sich Fragen und Sorgen der Mitarbeitenden gestellt. Was schon oft postuliert wurde, ist jetzt schlicht bewiesen: Die wirklich wichtigen Themen müssen „von oben“ getragen und gewollt sein.
  2. Das Zusammenspiel zwischen den Abteilungen hat funktioniert. Egal ob HR, IT, Kommunikation oder Geschäftsleitung – alle haben ihre Grenzen geöffnet, einander zugehört und kooperiert. Was brauchen unsere Beschäftigten jetzt? Wie können wir das bereitstellen? Fachkompetenz, Spontaneität und Kreativität haben Hand in Hand gearbeitet, um zu einem guten Ergebnis zu kommen. Bei übergreifenden Themen einfach unerlässlich.
  3. Die Akteurinnen und Akteure haben Gesicht gezeigt, sodass die Mitarbeitenden sich nicht nur mit einem Thema, sondern mit Menschen hinter einem Thema identifizieren konnten. Zusätzlich gestützt werden kann dies noch mit einem Visual, womit das Thema zur Marke wird.
  4. Führungskräfte sind informiert, hören zu und geben den Themen ihren nötigen Raum. Nur eine Voraussetzung dafür, dass Menschen, und eben auch Themen, sich entfalten können.
  5. Mit Achtsamkeit auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden schauen: Gerade bei Gesundheitsthemen sollte der Mensch im Mittelpunkt stehen. Welche Art von Arbeitsplätzen gibt es bei uns, was brauchen die Kolleginnen und Kollegen und was ist überhaupt umsetzbar? Wer am Bedarf vorbei kommuniziert, wird trotz lauter Trommeln nicht gehört werden.
  6. Kein Learning der letzten Monate, aber bei existenziellen Themen ganz wichtig: Finden Sie Botschafterinnen und Botschafter im Unternehmen, die als überzeugte Testimonials nach innen und nach außen kommunizieren. Gesundheits- und Nachhaltigkeitsbotschafter und -botschafterinnen sind ganz wirkungsvolle Thementreiber.

Wer echte Begeisterung für bestimmte Themen schaffen will, muss an Motivation, an Mitwirkung und an emotionale Bindung appellieren. Die Einstellung der Mitarbeitenden geht dann weit über Zufriedenheit im Job hinaus, denn reine Zufriedenheit schafft keine Ideen, keine Innovationen und auch keine herausragenden Leistungen. Aber genau das ist nötig, um große Veränderungen zu bestehen, um konkurrenzfähig zu bleiben und um die besten Köpfe an das Unternehmen zu binden.

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