Ein klassischer Werbespot: Fußball, Hockey, Boxen, dazwischen der Hafen im Sonnenuntergang und dynamische Texte á la „Wir sind die, die nach vorne gehen“, „Wir halten zusammen“, aber auch „Wir straucheln, wir träumen, wir fallen.“ Dumm auf: denn der Imagespot Hamburgs für die Olympia-Bewerbung 2024 zeigt jede Menge Männer beim Sport, nur die Frauen sucht man vergebens.
Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten: Von „Das ist ja peinlich.“, „vielleicht ist das der Clip für Frauen und der für Männer folgt noch “ über „Hatten wohl Angst vor erfolgreichen und starken Frauen….“ oder „Der Clip ist für die Scheichs, die man nicht mit dem Anblick von Frauen in der Öffentlichkeit verschrecken wollte.“ über Grundsatzdebatten über die Sinnhaftigkeit milliardenteurer Sport-Events bis zur pragmatischen Bitte einer Zuschauerin „Zeigt bitte noch mehr halb nackte Männer !“ war alles dabei.
Einer versuchte es mit Sachlichkeit: „Habt ihr eventuell schon mal darüber nachgedacht, dass ein solches Video auch eine Marketingstrategie und somit auch eine bestimmte Zielgruppe mit sich bringt? Tut mir leid liebe Frauen, aber Männer sind einfach das Geschlecht welches sich mehr für Sport interessiert und somit sind sie auch die Haupt-Zielgruppe dieser Kampagne.“
Erst jemand bei „Spiegel online“ hat genau hingesehen, und dann doch noch zwei Frauen im Clip gefunden: Eine läuft für Sekunden über eine Brücke, die andere ist von hinten gefilmt Teil eines Rollstuhl-Basketball-Teams. Alle Gender-Aufregung also umsonst? Zumindest in der Diskussion waren dann alle wieder Kampagnenmotto-gemäß „Feuer und Flamme“…