Bundesregierung will eigenen Messenger entwickeln

Whatsapp-Alternative gesucht

Das Bundesinnenministerium (BMI) plant, einen eigenen Messenger für Bundesbehörden zu entwickeln. So wolle man unabhängiger von Diensten wie Whatsapp werden, berichtet der Tagesspiegel. „Ein sicherer, plattformunabhängiger und behördenübergreifender Messengerdienst für Behörden ist aus Sicht der Bundesregierung sinnvoll“, erklärt das BMI gegenüber der Zeitung.

Eine ressortübergreifende Arbeitsgruppe unter Leitung des BMI widmet sich aktuell dieser Aufgabe. Schon im Sommer sei laut Ministerium ein Proof of Concept (PoC) gestartet. Ein weiterer solle folgen. Danach sind Pilotphasen der einzelnen Projekte geplant.

Auch Ulrich Kelber, Bundesdatenschutzbeauftragter, plädiert für einen eigenen, unabhängigen Messenger für Behörden. Frankreich sei hier bereits weiter. Die dortige Regierung nutze den auf Open-Source-Grundlage entwickelten Messenger Tchap. Dieser solle künftig auch für Bürger geöffnet werden, um mit Behörden zu kommunizieren. Kelber schlägt daher vor, mit Frankreich zu kooperieren, um einen „datenschutzfreundlichen Messenger-Dienst“ aufzubauen. Dieser könne mittelfristig als „gesamteuropäische Lösung“ eine Alternative zu bereits bestehenden Produkten bieten.

Auf Landesebene werden unterschiedliche Wege eingeschlagen. So setzt beispielsweise Niedersachsen auf einen Kryptomessenger auf Basis von Stashcat. Die Bundespolizei erprobe hingegen einen Messenger auf XMPP-Basis.

 

Weitere Artikel