Mal abschalten
Diese Ausgabe ist meine erste als Chefredakteur des pressesprecher. Allen Leserinnen und Lesern wünsche ich viel Spaß mit dieser und den kommenden Ausgaben.
Das Titelthema lautet dieses Mal „Zeit“. Stress und Zeitdruck nehmen zu. Die Work-Life-Balance wird immer wichtiger. Dazu gehören auch Auszeiten und Urlaub.
Es gibt in diesem Heft vier Meinungsbeiträge zum Thema „Arbeiten im Urlaub“. Offenbar ist es für PR-Profis normal, im Urlaub Zeit für berufliche Aufgaben aufzuwenden. Zumindest das Lesen von E-Mails gehört zur täglichen Routine – unabhängig davon, ob man sich auf Mallorca, an der Ostsee, im Skiurlaub oder zuhause in den eigenen vier Wänden aufhält.
Abgesehen von Krisensituationen sollte es PR-Experten wie Angestellten in jeder Branche möglich sein, sich zwei Wochen am Stück aus dem Job auszuklinken. Psychologen raten, sich Auszeiten zu nehmen, um zu entspannen. Warum also diese permanente Erreichbarkeit, ohne dass sie notwendig ist?
Möglicherweise gehört Kommunikation zu den Berufsfeldern, bei denen sich Berufliches und Privates vermischen. Wenn man im Job Freiheiten genießt, nicht nur abarbeitet, sondern sich kreativ entfalten kann, hat Kommunikation einen Unterhaltungsfaktor auf den man im Urlaub nicht verzichten will. Manch gute Idee dürfte am Strand entstanden sein. Einige empfinden es vielleicht sogar als angenehm, mit Kolleginnen und Kollegen, die man sympathisch findet, von der Sonnenliege aus zu kommunizieren.
Der schnelle Blick aufs Handy und in die E-Mails – er folgt oft einem zwanghaften Impuls. Suchtexperten raten Eltern, ihren Kindern gegenüber Regeln zu kommunizieren, wie viel und wann sie das Internet und mobile Endgeräte nutzen dürfen. Für Kommunikatoren würde das nicht bedeuten, im Urlaub auf das Lesen beruflicher E-Mails komplett zu verzichten. Es würde bedeuten, das Handy stundenweise ganz beiseitezulegen – Digital Detox.
„Mehr Zeit zu leben“ ist die Überschrift eines Artikels in dieser Ausgabe. Außerdem geht es um CEO-Wechsel, Aufmerksamkeit, Mitarbeiter-Apps, Bilanz-PKs, Krisenkommunikation und Neid.
Viel Spaß beim Lesen!
Volker Thoms
Chefredakteur