Treffen sich ein Kommunikator und ein Anwalt …

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Eine Umarmung, so viel kann vorweggenommen werden, hat es am Ende nicht gegeben. Dennoch waren sich Rechtsanwalt Thomas Klindt und Kommunikationsberater Armin Sieber in ihrem angekündigten Versöhnungsgespräch tatsächlich erstaunlich einig. Schon oft haben sich die beiden mit konträren Haltungen in den Beiträgen der pressesprecher-Kolumne „Alles was Recht ist“ gegenseitig die Luft aus den Segeln zu nehmen versucht.

Rechtsanwalt Klindt, zum ersten Mal auf dem Kommunikationskongress, bekundete sein Entsetzen darüber, wie viele Kommunikatoren Justiziare per se als Dunkelmänner und Projektverhinderer betrachten würden. Er kritisierte die „putzige Leichtigkeit und Naivität“, mit der einige Kommunikationschefs juristische Einwände abkanzelten und behaupteten, sie würden dafür Sorge tragen, in der Krisenkommunikation selbst das letzte Wort zu behalten.

„Wir müssen mal gemeinsam diskutieren, was Krise bedeutet“, regte er an. Für ein solches Frühwarnsystem sprach sich auch Sieber aus. Der Kommunikationsexperte verteidigte allerdings die frühzeitige öffentliche Reaktion von Unternehmen in Krisenfällen, während Klindt dazu riet, das Problem erst einmal 24 Stunden gründlich zu „röntgen“ und von allen Seiten zu beleuchten, statt nach zehn Minuten schon ein Statement herauszugeben. Auch beim Thema „Twittern aus dem Gerichtssaal“ gingen die Meinungen auseinander.

Am Ende gab es in der Debatte einen klaren Sieger: die Kommunikation. Allerdings nicht die Kommunikationsabteilung, sondern die Kommunikation zwischen den Disziplinen. „Reden hilft“, fasste Moderator Hartmut Vennen, Managing Director bei FTI Consulting, die Interessen beider Seiten zusammen. Doch eine weitere Herausforderung steht bevor: Wenn Kommunikation und Recht sich plötzlich grün sind, muss ein neuer gemeinsamer Feind im Unternehmen identifiziert werden. Thomas Klindt hatte dafür schon eine Idee: Der Einkauf könnte es werden!

 

 

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