Wie organisieren Sie Ihr Team, Frau Oeking?

Führung

Unser Geschäftsbereich treibt die Transformation zu schadstoffärmeren Zigarettenalternativen voran. Wir haben alle sehr unterschiedliche Aufgaben, die wir in einer Matrix organisieren. In den Fachabteilungen arbeiten die Spezialist*innen für Regulierung, Besteuerung, Nachhaltigkeit und Schmuggelbekämpfung. In den Stakeholder-orientierten Abteilungen sind die Expert*innen für unsere Anspruchsgruppen, die Unternehmenskommunikation, die Hauptstadtrepräsentanz und das EU-Lobbying, die Wissenschaftskommunikation sowie Public Relations und Corporate Responsibility organisiert.

In der Matrixorganisation beleuchten wir alle Themen inhaltlich und aus Sicht unseres Ökosystems, in dem es naturgemäß mehr Kontroverse als Zuspruch gibt. Strategien und Pläne erarbeiten wir im Team. Silos gibt es bei uns nicht. Die Expertise jedes/jeder Einzelnen ist der Schlüssel zum Erfolg. Ich kann da lediglich als Coach und Cheerleader zugleich dienen.

Als Coach erläutere ich unsere Ziele und – was ich für External Affairs wichtig finde – setze Standards. In den Zielgesprächen werden sie auf alle Kolleg*innen runtergebrochen. Ansonsten ist viel Raum für Kreativität und Eigenverantwortung. Dafür muss ich Mut machen, Ressourcen und Tools zur Verfügung stellen, zur Förderung die jeweiligen Stärken ausbauen, Fragen stellen und Zusammenhänge aufzeigen. Um unseren Blick zu öffnen, nehmen wir uns viel Zeit, langfristige politische und gesellschaftliche Szenarien systematisch durchzusprechen.

Leistungen, Mut und Erfolge feiern

Für tagesaktuelle Entwicklungen und zur Abstimmung unserer Maßnahmen kommen wir alle dreimal die Woche kurz und knapp zusammen. Für die Details gibt es abteilungsübergreifende Projekttermine und Jour fixes. Unsere Hierarchien sind flach. Im so genannten Direct Report Meeting besprechen wir als Management-Team fast ausschließlich Führungsthemen.

Als Cheerleader feiere ich unsere Leistungen, unseren Mut und Erfolge. Und ich sorge dafür, dass der Spaß nicht zu kurz kommt. Wir haben das Privileg, an der Schnittstelle zu Medien, Politik, Wissenschaft und Gesellschaft arbeiten zu dürfen. Da sollte jede*r in der täglichen Arbeit und auf dem Karrierepfad ihren/seinen Interessen folgen können. Deswegen setzen bei den individuellen Entwicklungswünschen auch einen Schwerpunkt in den Mitarbeitergesprächen.

Dazu gehört auch zu thematisieren, was uns seit Corona im Homeoffice fehlt: die Begegnungen live und in Farbe, die Eindrücke mit allen Sinnen, den Puls der Zeit unmittelbar zu spüren und nicht nur durch den Bildschirm zu erahnen. Auch die Work-Life-Balance vor der Pandemie, als Arbeit und Privatleben sich besser voneinander abgrenzen ließen. Auf der Basis haben wir uns Regeln gegeben, die Zeit für Pausen und zum Nachdenken sicherstellen. Und Raum zum Auftanken fernab unsere Herausforderungen, von Transformation, Medien und Politik.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe #Leadership. Das Heft können Sie hier bestellen.

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