Entgrenzte Arbeitszeit: Bezahlt wird die Leistung, nicht die Anwesenheit

Die Arbeitszeit verwaltet bei uns jeder Mitarbeiter selbst, in Absprache mit seinem Team. Es gibt weder einen festen Stundensatz, der abgearbeitet werden muss, noch kontrolliere ich, wie viele Stunden ein Mitarbeiter am Tag da ist, wo er arbeitet oder wie viele Urlaubstage er nimmt. Letztlich ist es wichtig, dass wir für unsere Kunden erreichbar sind und sich die Teams untereinander absprechen können – daraus ergeben sich viele Dinge ganz von selbst. Ich halte nichts davon, wenn meine Mitarbeiter ihre Zeit absitzen oder ständig erreichbar sein müssen: Bezahlt wird die Leistung, nicht die reine Anwesenheit. Für Überstunden – wenn man das bei unserem Modell so nennen kann – gibt es keine pauschale Anerkennung. Vielmehr sind sie ein Indiz für eine ungenaue Planung; gemeinsam arbeiten wir dann an einer nachhaltigen Lösung, um unsere Arbeit angemessen zu erledigen, ohne dass jemand ausgebeutet wird.

Gleichzeitig wollen wir die Mitarbeiter befähigen, Entscheidungen zu treffen. Denn wie kann ich einem Mitarbeiter ein Projekt oder Budget anvertrauen, wenn ich ihm nicht einmal zutraue, seinen eigenen Arbeitstag zu gestalten? Ich bin überzeugt: Behandele ich meine Mitarbeiter wie Idioten – indem ich jeden Schritt überwache – dann arbeiten sie auch wie Idioten. Gibt man Menschen jedoch Verantwortung, dann machen sie das Beste daraus. Für viele ist elbdudler daher auch eine Charakterschmiede.

Die selbstständige Einteilung der Arbeitszeit ist die logische Konsequenz unserer Werte und Unternehmenskultur: Respekt, Vertrauen, Verantwortungsbewusstsein, offene Kommunikation, Transparenz und Demokratie muss man als gesamtes Unternehmen leben und stark verinnerlicht haben. Ich glaube nicht, dass man dieses Modell jedem x-beliebigen Unternehmen wie eine Maske überstülpen kann – für uns funktioniert es.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe Randgruppen-PR. Das Heft können Sie hier bestellen.

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