Welchen Kommunikationskanal nutze ich für die Unternehmensbotschaft? Was schreibe ich in die Vorstandsrede? Wie gehe ich mit kritischen Journalisten um? Ständig beantworten Kommunikationsverantwortliche schwierige Fragen und treffen folgenschwere Entscheidungen. Das Wissen dafür haben sie in ihrer Ausbildung und im Studium erlernt. Die Erfahrung in verschiedenen Berufsstationen aufgebaut.
Andere, zumindest ebenso wichtige Fragen tauchen jedoch in keinem Lehrplan auf. Weshalb beantwortet der Vorstand meinen Vorschlag seit Wochen nicht? Mit welchem Recht zerpflückt das Marketingteam jedes unserer PR-Konzepte? Weshalb nimmt mein Mitarbeiter die berechtigte Kritik nicht an? Und schließlich: Warum machen andere den nächsten Karriere- und Gehaltsschritt, ich jedoch nicht?
Oft sind es derartige Situationen, in denen ein externer Coach weiterhelfen kann. Er hat als unbeteiligter Beobachter einen unvoreingenommenen Blick, lässt sich vom Coachee die aktuell kritische Situation, aber auch deren Vorgeschichte und das Handlungsumfeld schildern. Professionelle Business-Coaches erkennen schnell, worauf sie den Blick des Coachees lenken können. Damit werden dem Coachee dann vorher nicht beachtete Zusammenhänge klar. Reaktionen anderer erscheinen in einem neuen Licht. Teamprozesse werden steuerbar. Die vom Coach gesteuerte Selbstreflexion führt den Klienten aus einer Problemtrance heraus und eröffnet Lösungswege.
Mit den richtigen Fragen zum passenden Coach
Seit Jahren ist professionelles Business-Coaching für Führungskräfte im Kommunikationsbereich bei vielen Unternehmen, PR-Agenturen und Organisationen fest etabliert. HR-Verantwortliche sind überzeugt, dass ein erfolgreiches Coaching nicht nur zu besseren Ergebnissen im Job führt, sondern auch Teams zusammenschweißen, die Motivation steigern und die Loyalität stärken kann.
Wer nun einen Coach sucht, muss sich folgende Fragen stellen: Welchen Coach nehme ich? Wie intensiv und wie lang nutze ich den Support? Was kostet das? Und wer zahlt das?
Die dritte Antwort zuerst: Für professionelles Businesscoaching werden Stundenhonorare zwischen 150 und 350 Euro aufgerufen – auf Vorstandsebene auch mehr. Wenn es um eine klar umrissene Fragestellung geht, können drei bis vier Sitzungen bereits zum Ziel führen und anschließend dauerhaft auch in vergleichbaren Situationen Nutzen entfalten. Das wären um die zehn Stunden in einem Zeitraum von etwa drei Monaten. Wenn nötig und gewünscht, können sich dann weitere Sitzungen anschließen, situationsbedingt zu neuen Themen oder beispielsweise, um das eigene Führungsverhalten und Kommunikationsverständnis kontinuierlich weiterzuentwickeln. Oft stellt der Arbeitgeber ein bestimmtes Stunden- oder Honorarbudget zur Verfügung, das Mitarbeiter*innen nach eigener Anforderung nutzen können.
Die schwierigste Frage ist die nach dem passenden Coach. Verfügt der Coach über eine anerkannte Ausbildung, nimmt Weiterbildungen wahr, lässt sich selbst regelmäßig supervidieren oder nimmt an Intervisionsgruppen teil? Fragen Sie danach! Es hilft Ihnen bei Ihrer Einschätzung. Dann, im Gespräch: Werden gemeinsam messbare Ziele festgelegt? Versteht der Coach Ihr Arbeitsumfeld und verfügt selbst über Unternehmenserfahrung? Kann er/sie an Ihr „System“ anschließen? Werden Sie auf eigene Kompetenzen und Stärken aufmerksam, die Ihnen bei der Situationsbewältigung helfen? Im Idealfall kann sich dann die positive Gesamtwirkung des Coachings entfalten und der eigenen Entwicklung den erwarteten Schub geben.
Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe #HiddenChampions. Das Heft können Sie hier bestellen.