Warum die PR die Arbeitgeberseite entdecken sollte

Employer-PR

„Man schmeckt meiner Schokolade an, ob sie von glücklichen Mitarbeitern hergestellt wurde.“ Das geflügelte Wort des Schokoladenfabrikanten Ritter weist darauf hin, dass das ganzheitliche Image-Management immer auch Arbeitgeber-Aspekte umfasst. Allerdings klafft im Moment eine große Lücke zwischen Unternehmensimage und Arbeitgeberimage. Hintergrund: Selbst die Mehrheit der großen Unternehmen kommt aktuell ohne aktive Pressestrategie und -praxis für Arbeitnehmer-Themen aus, das heißt ohne „Employer-PR“. In diesem zweiteiligen Ratgeberbeitrag soll erklärt werden, warum die Unternehmenskommunikation dies ändern sollte – und wie sie dadurch die Employer Brand stärkt.

Arbeitgeber- und Gesamtimage

Auf Employer-PR zu verzichten ist fahrlässig, weil Arbeitgeberaspekte nachweislich auf das Gesamtunternehmen abstrahlen, wie Studien in der Vergangenheit immer wieder belegt haben: Eine Studie von Territory Embrace aus dem Jahr 2018 ergab, dass 67 Prozent der Konsumenten häufiger die Produkte eines Unternehmens kaufen, wenn es über ein positives Arbeitgeberimage verfügt. Selbst das vermeintliche Kleinklein im Bewerbungsgeschehen wirkt sich auf das Gesamtimage aus. Wenn Bewerbern beim Jobinterview kein Kaffee angeboten wird oder sie monatelang (vergeblich) auf Antwort warten, trübt das die Wahrnehmung der Unternehmensmarke ein. 67 Prozent der Bewerber bestätigen diesen Zusammenhang (Bewerbungs-Report von Softgarden 2019).

Präsenz in Suchmaschinen

Auch wie ein Unternehmen in Suchmaschinen dasteht, bestimmt den Erfolg beim Platzieren von Geschichten und Fakten mit, in denen das Unternehmen als Arbeitgeber eine Rolle spielt. Wenn ein Unternehmen bei Google als Arbeitgeber zum Beispiel nur mit Entlassungsmeldungen zu finden ist, ist das schlecht für die Reputation. Dies gilt insbesondere dann, wenn zuvor jahrelang zu den positiven Aspekten geschwiegen wurde und so früh Chancen zur positiven Imagebildung verpasst wurden.

Konkrete Vorteile für Pressesprecher

Jenseits solcher grundsätzlichen Überlegungen bringt der aktive Umgang mit Arbeitgeberthemen Pressesprechern eine Menge konkreter Pluspunkte: Sie lassen das Unternehmen in Kontexten, Formaten und Rubriken stattfinden, die ihnen bislang verschlossen waren. Denn Arbeitgeber-Storys sind ein eigenständiges Thema mit eigenen Formaten und Ansprechpartnern in den Redaktionen. Deshalb erweitern Pressesprecher durch eine aktive Employer-PR ihr Journalisten-Netzwerk um wertvolle Kontakte.

Wertvoller Beitrag zum Unternehmenserfolg

Pressesprecher mit aktiver Strategie und Praxis bei Arbeitgeberthemen halten das Heft des Handelns in der Hand: Sie warten nicht darauf, dass Arbeitgeberimage „passiert“, sondern spielen aktiv mit und setzen Themen. Sie bekommen einen umfassenderen Blick auf ihr Unternehmen in der Öffentlichkeit und praktizieren eine ganzheitliche PR. Sie leisten einen wertvollen Beitrag für den Aufbau der Reputation als Arbeitgeber und unterstützen so maßgeblich das Human Resources Management beziehungsweise das Employer Branding. Für viele Unternehmen ist es heute eine mindestens genauso große Herausforderung, Mitarbeiter von morgen zu überzeugen wie ihre Kunden. Pressesprecher mit aktiver Employer-PR leisten deshalb einen wichtigen Beitrag zum Unternehmenserfolg. Sie sichern ihn langfristig und schaffen wichtige Voraussetzungen für verlässliches Wachstum.

Steigendes Interesse der Medien

Die Erfahrung zeigt: Eine aktive Employer-PR gelingt am besten als „Joint Venture“ von HR und PR. Die Spielfläche für eine solche Strategie ist da – ebenso wie das Interesse der Journalisten, die sich regelmäßig mit Arbeitsweltthemen beschäftigen. Nach einer aktuellen explorativen Umfrage von Employer Telling unter Journalisten, die sich mit Themen der Arbeitswelt beschäftigen, sind diese mehrheitlich sogar überzeugt, dass dieses Interesse langfristig zunehmen wird.

 

 

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