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Noch nie standen wirtschaftliches und politisches Handeln derart unter Beobachtung und gesellschaftlichem Legitimationsdruck wie heute. In den vergangenen eineinhalb Jahren pandemiebedingten Ausnahmezustands wurden Veränderungen und Schwächen in politischen und wirtschaftlichen Bereichen deutlicher zutage gefördert und kontroverser diskutiert, als wir es bisher gewohnt waren. Entscheidungen müssen heute an öffentlichen Debatten ausgerichtet und viel stärker als zuvor mit der Frage gesellschaftlicher Akzeptanz synchronisiert werden, um durchsetzbar zu sein.
Das hat gerade im Superwahljahr weitreichende Konsequenzen für Politik und Wirtschaft. Der Aufbruch in eine neue Dekade des strukturellen und kulturellen Wandels kündigt sich an. Die Bundestagswahl wird dabei ein demokratischer Seismograph tiefgreifender Veränderungsprozesse in Wirtschaft und Gesellschaft sein. Befördert durch die Einschnitte und Erfahrungen der Corona-Krise steht eine Neukalibrierung des politischen Systems – und darüber hinaus – bevor. Dieser Wahlkampf und seine Ergebnisse werden nicht nur auf die kommenden vier Jahre ausgerichtet sein, sondern auf die Gestaltung eines ganzen Jahrzehnts.
Uns sollte bewusst sein: Gerade in einem Wahljahr haben die öffentlichen Debatten und Meinungsbildungsprozesse großen Einfluss auf Entscheidungen und Kommunikation. Denn Themen aus der Mitte der Gesellschaft und beflügelt durch den Zeitgeist dringen aufgrund besserer Mobilisierungsmöglichkeiten stärker durch. Sie finden nicht nur Einzug in mediale und politische Debatten, sondern gehen einher mit sehr konkreten Erwartungen an Politik und Wirtschaft. Sei es bei der Digitalisierung, beim Klimaschutz oder der Reform unseres Gesundheitswesens: Entscheidungen werden nicht mehr nur kondensiert in Medien bewertet, sondern durch die breite Öffentlichkeit eng verfolgt, beurteilt und beeinflusst. Die Anforderungen an die Dialog- und Diskursfähigkeit aller Akteur:innen sind höher als je zuvor.
Als wäre all das für Kommunikator:innen nicht schwierig genug, ist durch die digitalisierte Meinungsbildung eine weiter erhöhte Geschwindigkeit entstanden. Meinungen und Meldungen entstehen in Sekundenbruchteilen. Deshalb müssen wir alte Strukturen aufbrechen. Es braucht moderne Steuerungsinstrumente, die gesellschaftliche Stimmungen genau ermitteln und deren Ergebnisse in Echtzeit verwertbar sind. Entscheidungen müssen vorbereitet und frühzeitig auf ihre Akzeptanz und Durchsetzbarkeit geprüft und ausgerichtet werden.
Dafür reichen gutes Gespür und Erfahrung nicht aus. Es braucht Daten, die diese Entwicklungen erfassen und belegen. Agiles Denken und Entscheiden auf Basis belastbarer Echtzeiterkenntnisse aus Politik und Gesellschaft werden essenziell – für Strategie wie auch für Kommunikation. Die Agentur 365 Sherpas hat deshalb einen neuen Public Affairs-Ansatz entwickelt: D4 – Data driven. Diversity respecting. Dialogue oriented. Decision making.
Wie dieser Ansatz die Kommunikation unterstützt und welchen Einfluss die Bundestagswahl auf die Kommunikation der kommenden Jahre hat, diskutieren Cornelius Winter und Angelika El-Noshokaty in ihrer Session beim Kommunikationskongress 2021.