In meinem (Home-)Office hängt ein schöner Spruch an der Wand: „Sei nicht so neugierig.“ Ich bin überzeugt, dass Neugier die vielleicht wichtigste Triebfeder für Menschen ist, die in der Kommunikation arbeiten. Inhalte und Zusammenhänge spannend zu finden, in Themen einzutauchen, nachzuhaken, in den Dialog zu gehen, Komplexes für unterschiedliche Adressaten verständlich zu machen und relevante Geschichten zu erzählen – das macht gute Kommunikator*innen aus. Das war früher so, das ist heute so. Was hat sich verändert? Die Schnelligkeit, mit der wir unsere Profession ausüben, und die Schnelligkeit, mit der sich Ziel- und Kundengruppen, Kanäle, Formate, Kommunikationsweisen und KPIs verändern. Diesen permanenten Veränderungen sollten wir voller Freude und Optimismus begegnen. Dabei hilft einmal mehr die Neugier.
Veränderung heißt auch, anpassungs- und wandlungsfähig zu sein. „Das haben wir schon immer so gemacht“ zählt schon lange nicht mehr. Wenn du heute ein Kommunikationsteam leitest, musst du für Flexibilität werben, um die Schnelligkeit für das Team beherrschbar zu machen. Dazu gehört auch, Ziele quasi ‚on the fly‘ gemeinsam neu zu definieren. Immer wieder. Ein mehrjähriger Kommunikationsplan ist meines Erachtens überflüssig, weil das, was wir heute planen, in ein paar Monaten überholt sein kann.
Ich habe im vergangenen Jahr, das für uns alle außergewöhnlich und besonders rasant war, so viel gelernt und mit unserem Team so viel Neues ausprobieren dürfen und umsetzen können. Da muss ich manchmal bewusst innehalten, um mir die Geschwindigkeit und das Erreichte vor Augen zu führen. Ja, Kommunikator*in zu sein ist auch anstrengend. Aber aus tiefstem Herzen kann ich sagen: Es war nie spannender.