Wo sind sie eigentlich geblieben, die fesselnden digitalen Content-Erlebnisse im Web? Wo sind Leichtigkeit, Design-Exzellenz und Raffinesse hin? Lovebrand sein – das große Ziel vieler Kommunikationsteams. Dennoch sehe ich, dass abseits der großen Plattformen das Web ziemlich fad, uninspiriert und langweilig geworden ist.
Content, der begeistert? Endstation digitale Durchschnittlichkeit
Nicht nur, dass man mittlerweile resigniert hinnimmt, dass der eigentliche Inhalt, den man gerne sehen würde, erst mühsam unter Cookie-Banner, Newsletter-Overlay, Umfrage-Aufforderung, und Push-Mitteilungs-Erlaubnis ausgegraben werden muss. Es weicht allmählich auch jede Form der kreativen und gestalterischen Exzellenz dem tristen Einheitsbrei.
Euer Content verdient gute Web-Experiences
Die Bedeutung von strategisch konzipierten, Qualitätsinhalten hat in den vergangenen Jahren, dank des Erfolges sozialer Netzwerke wie Instagram und LinkedIn, deutlich zugenommen.
Als Unternehmen und Komms-Teams wollen wir Menschen an einem bestimmten Punkt runter von diesen Plattformen und rein in unsere eigenen Ökosysteme und Services holen.
Doch was passiert an diesem so wichtigen Punkt? Wir schicken die Menschen unbedarft in die digitale Tristesse – in ein Umfeld, in dem selbst exzellente Inhalte und Botschaften nicht ansatzweise ihre potenzielle Wirkung entfalten können. Im Worst Case wird sich dann noch gewundert, warum die eigenen digitalen Plattformen so nicht „funktionieren“.
Wer jetzt denkt: Das ist nur ein Techie, den es schmerzt, nicht das volle Potenzial digitaler Möglichkeiten auszuschöpfen – der liegt richtig. Aber es geht um mehr: um viele Stunden, die Komms-Teams an genialen Storys sitzen, Grafik-Teams, die liebevoll Visuals gestalten und Digital-Nerds, die hochwertige UX schaffen wollen, aber scheitern.
Zeit für Lösungen – regulatorisch korrekt, emotional ansprechend, implementierbar und erschwinglich. Wenn’s mehr nicht ist.
Digitale Plattformen müssen dem Content dienen – nicht umgekehrt!
Genug des Rants. Zeit, zu schauen, wie es besser geht. Im Wesentlichen sind für eine gute Web-Experience drei Bereiche entscheidend, um positiv im Gedächtnis der Zielgruppen zu bleiben: Funktion, Präsentation und Performance der Websites müssen sich klar vom Durchschnitt des Webs abheben.
Und egal, was Techies oder Datenschutz-Verantwortliche euch sagen: Das digitale Umfeld muss die Wirkung des Inhalts positiv verstärken.
1. Kein Grund für schlechte UX in Europa – trotz DSGVO, Cookie-Bannern und Co.
Der Elefant im Raum ist unser „geliebter“ Cookie-Banner. Grundsätzlich ist die Pflicht zur Zustimmung der Nutzenden, wenn mit personenbezogenen Daten hantiert wird, absolut richtig.
Falsch ist aber, dass wir uns infolge der Einführung der DSGVO und der Zustimmungspflicht nicht selbst hinterfragt haben. Benötigen wir wirklich all diese Nutzerdaten, um eine gute Web- und Content-Experience bieten zu können?
Die Frage sollte lauten: Können wir mit einem Minimum an personenbezogenen Daten digitale Erlebnisse kreieren, die den Nutzenden einen klaren Mehrwert bieten? Oder wären wir sogar in der Lage, Lösungen zu kreieren, die ganz ohne Cookie-Banner auskommen?
Wer sich diese Frage bisher nicht gestellt hat, sollte das dringend tun. Lösungen gibt es: Sei es für Web-Analytics oder Video Integrationen. In anderen Bereichen muss man selbst ran oder die richtigen Partner involvieren.
2. Individuelle Lösungen vs. Tools von der Stange
Die Verlockung, fertige Lösungen von der Stange für die eigenen Plattformen einzusetzen, ist absolut nachvollziehbar. Sie bieten gute Prozesse, Kosteneinsparungen und sind schnell aufzusetzen. Egal, ob Newsroom, digitales Magazin oder ganze Webseite.
Nutzen jedoch viele Unternehmen identische Lösungen, wirken in der Folge dutzende Newsrooms, Magazine und Webseiten gleich. Andere Farben und Schriften täuschen nicht über den Einheitsbrei hinweg. Die Folge: All diese Plattformen wirken weitestgehend identitätslos und austauschbar. Außergewöhnliche Lovebrand? Fehlanzeige!
Die Lösung ist jedoch nicht der Verzicht auf jede Form von Standardisierung. Vielmehr bedeutet es, Lösungen einzusetzen, die einem das Kommunikatoren-Leben erleichtern und trotzdem einen maximalen Grad an Individualisierung in Richtung der Nutzenden erlauben.
Hier lohnt es sich, die Digital-Experten seiner Wahl an Bord zu holen.
3. Exzellenz statt Mittelmaß: KI ist das Mathegenie, der Mensch ihr Kreativ-Verantwortlicher
Wir müssen uns darüber im Klaren sein, dass der Trend zu immer mehr Einheitsbrei durch die rasante Entwicklung von KI einen neuen explosionsartigen Anstieg erleben wird.
Der Markt wird dank generativer KI-Tools mit Inhalten und Tools in ungeahnter Dimension geflutet. Den großen Gatekeepern, wie Google, Meta und Co. wird nichts anderes übrig bleiben, als über ihre Algorithmen die wertvollen, originären Inhalte in der Masse des K.I.-Trashs zu identifizieren.
Es wartet eine Spam-Schlacht 2.0. E-Mail als Medium wäre heute ohne ausgefeilte Spamfilter unbenutzbar. Dasselbe erwartet uns nun für alle Formen von Content im Internet.
Der Spielraum, um mit Mittelmaß noch etwas zu erreichen, wird also schwinden. Was auf den ersten Blick ernüchternd klingt, ist gleichzeitig ein Hoffnungsschimmer.
Der Raum, der zurückbleibt, wird denjenigen gehören, die mutig nach Exzellenz streben. Denen, die in Inhalte, kreative Wege der Distribution, außergewöhnliches Design und ausgefeilte menschenzentrierte User Experience investieren. Das ist und bleibt Menschensache.
Zusammengefasst – Der Weg zur außergewöhnlichen Content-Experience
- Cookie-freie Web-Experiences: Respektiert den Datenschutz und nutzt neue privacy-first Tools, um vielleicht sogar das Cookie-Banner ganz loszuwerden.
- Individualität im Frontend: Nutzt Out-of-the-box-Lösungen hinter den Kulissen. Bietet kundenseitig individuell zugeschnittene Oberflächen.
- Im Zeitalter des KI-Mittelmaßes: Seid außergewöhnlich. Aus der Masse der KI-generierten Belanglosigkeit durch Mensch-gemachte Exzellenz herausragen.