Warum sind Sie gerne Kommunikator, Herr Flaig?

PR-Profis über ihren Job

Wann hast du das letzte Mal ein Wunder erlebt? An einem meiner ersten Tage bei Michelin sagte ein französischer Kollege zu mir: „Michelin ist von außen ein Geheimnis und von innen ein Wunder“. Meine Antwort: „Dann lass uns das Wunder der Welt zeigen.“ Ich denke, als Kommunikator*innen arbeiten wir im Team täglich daran, genau das zu schaffen. Für mich besteht unser Job nicht aus Kanälen, Kampagnen und Krisen. Er besteht daraus, Menschen zum Staunen, Wundern und auch zum Hinterfragen zu bringen.

Doch Wunder sind bekanntlich schwer in Worte und Bilder zu fassen. Gelungene Kommunikation ist für mich deshalb eine konsequente User-orientierte Story über alle Kanäle hinweg. Die Kunst ist, den tanzenden Michelin-Mann auf Social Media mit Produkt-PR, einer internen Change-Kampagne und einem Live-Event in Einklang zu bringen. Vor allem braucht es Koordination. Es gilt, das ganze Wissen im Unternehmen zu sammeln, die Fachabteilungen davon zu überzeugen mitzuziehen, die Geschichte auf den Punkt zu bringen und so mutig aufzubereiten, dass sie die richtigen Emotionen weckt. Kommunikation zu machen, heißt für mich, am Puls der Zeit sein und den richtigen Moment finden, um auf der perfekten Medienwelle zu surfen. Um es kurz zu machen: Perfekte Kommunikation ist eine Art Wunder.

Und wie das mit Wundern so ist: Manchmal – oft nach Monaten oder Jahren harter Arbeit – passieren sie dann. Wenn alles zusammenkommt, dann begeistern wir mit unserer Arbeit nicht nur Familie und Freunde, sondern Millionen Menschen auf einmal. Deshalb bin ich Kommunikator.

Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe #Berufsbild. Das Heft können Sie hier bestellen.

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