„The #IAmARepublican campaign isn’t exactly going as planned“, schreibt Twitter-Nutzer AdFreak. Und diese nüchterne Feststellung ist mehr als untertrieben. Schon erstaunlich, dass eine SoMe-Kampagne so erwartbar nach hinten losgehen kann. Kampagnen-Profi Vinny Minchillo, der schon zur Kandidatur des republikanischen Präsidentschaftskandidaten Mitt Romney die Werbetrommel für die „Grand Old Party“ rührte, dachte, es sei eine gute Idee, das konservative Image der Republikaner auf Twitter zu entstauben. Was braucht es dafür? Einen griffigen Hashtag und junge Menschen, die bereit sind, ein Selfie zu posten und in den sozialen Medien zu ihrer politischen Gesinnung zu stehen.
Ähm, nunja, gereicht hat das leider nicht. Denn der britischen Zeitung „The Independent“ zufolge zeichneten die Tweets kein ausreichend vielfältiges Bild der Parteimitglieder. Kein Problem für die Initiatoren der Kampagne – immerhin gibt es doch jede Menge lizenzfreier Fotos tätowierter, schwarzer, musikhörender oder Ikearegal-zusammenbauender Menschen, ganz bequem herunterzuladen bei einer Bildagentur. Peinlich nur, dass die Schummelei nach kürzester Zeit entlarvt wurde. Aber auch ohne die Stockfoto-Blamage wäre der Spott nicht ausgeblieben, denn die meisten Posts stammen offenbar von Nutzern, die dem demokratischen Gegenlager angehören. Und diese reichen von mild-ironisch bis bitterböse:
The #IAmARepublican campaign isn’t exactly going as planned. http://t.co/nkj6xq3XrM pic.twitter.com/W9alCiI6Y9
— AdFreak (@AdFreak) 3. Oktober 2014
#IAmARepublican because we need to get guns in the hands of the unborn children as soon as possible.
— Mark Childress (@markchildress) 2. Oktober 2014
#IAmRepublican because in America we are equal. Just don’t be black, poor, gay, or a woman. #IAmARepublican
— Santos L. Halper (@AJohnSzymczak) 1. Oktober 2014
#IAmARepublican because I’m scared that when minorities become the majority, they’ll treat us the way we’ve treated them.
— Jayelle (@GreenEyedLilo) 30. September 2014