Nationalelf der Männer ist nicht mehr „Die Mannschaft“

Fußball

Während die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen es bis ins EM-Finale geschafft hat und ihren letzten Auftritt im Halbfinale mehr als zwölf Millionen Menschen im TV sehen wollten, blieben die großen Erfolge der Nationalmannschaft der Männer zuletzt aus. Die Einschaltquoten waren durchwachsen. Karten für Länderspiele verkauften sich zäh. Von Begeisterung war wenig zu spüren. Die Bezeichnung „Die Mannschaft“ führte nicht mehr zur Identifikation mit dem Team, sondern verstärkte den Eindruck, dass sich im Fußball alles nur noch um Marketing und Kommerz dreht und der Sport eine Nebenrolle spielt.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat jetzt reagiert und wird seine Nationalmannschaft der Männer künftig nicht mehr aktiv mit der Bezeichnung „Die Mannschaft“ bewerben. Das beschlossen Aufsichtsrat und Gesellschafterversammlung der DFB GmbH & Co. KG. Hierbei handelt es sich um eine 100-prozentige Tochtergesellschaft des Deutschen Fußball-Bundes, der in der Gesellschaft seine wirtschaftlichen Aktivitäten und digitalen Geschäftsfelder bündelt.

Grundlage dieser Entscheidung sei eine Analyse der seit 2015 verwendeten Marke, die unter anderem auf Auswertungen früherer und aktueller repräsentativer Umfragen sowie ausgewählten Expert*innen-Interviews basierte. Die Ergebnisse hätten zwar ein zuletzt gestiegenes Interesse an der Mannschaft und eine größere Zufriedenheit mit ihren Auftritten ebenso wie steigende Sympathiewerte für „Die Mannschaft“ ergeben. Allerdings habe sich vor allem mit Blick auf die weitere Nutzung des Namens kein einheitliches Bild ergeben.

DFB-Präsident Bernd Neuendorf erklärte, die Analysen hätten ergeben, dass der Name „Die Mannschaft“ einen hohen Bekanntheitsgrad besitze und besonders im Ausland Anerkennung finde. „Fakt ist aber auch, dass er in Fankreisen hierzulande mitunter kritisch gesehen und emotional diskutiert wird.“ Alexander Wehrle, Aufsichtsratsvorsitzender der DFB GmbH & Co. KG: „Die Meinungen gehen nicht nur bei den Fans auseinander, sondern auch innerhalb des DFB. Das ist ein deutliches Zeichen für die Polarisierung eines Namens, hinter dem sich doch eigentlich alle versammeln sollen. Das Team von Hansi Flick ist für alle da, und jede und jeder kann es nennen, wie sie oder er möchte.”