Der Agenturmarkt in Deutschland hat sich im vergangenen Jahr trotz der wirtschaftlich schwierigen Gesamtsituation als stabil präsentiert. Dem jährlichen Ranking des „PR-Journal“ zufolge konnten die 75 teilnehmenden Agenturen ein Wachstum beim Honorarumsatz in der PR von 2,5 Prozent auf 636,5 Millionen Euro erzielen. Einen leichten Rückgang gab es bei der Zahl der Mitarbeitenden. Im Vergleich zum Vorjahr sank die Zahl der Beschäftigten in den teilnehmenden PR- und Kommunikationsagenturen um 1,15 Prozent auf 4.977.
Das Ranking führt weiterhin die fischerAppelt-Gruppe an. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Hamburg konnte den PR-Honorarumsatz um zwölf Prozent auf 75,38 Millionen Euro steigern. Mit 565 Mitarbeitenden liegt die Gruppe deutlich vor den Wettbewerbern. Ein aufmerksamkeitsstarkes Kundenmandat war die kommunikative Begleitung des Bundestagswahlkampfes der CDU.
Auf Platz zwei folgt die Serviceplan Content Group aus München mit einem Honorarumsatz von 60,88 Millionen Euro. Hier betrug das Plus 6,1 Prozent. Dritter im Ranking ist Ketchum. Die von CEO Matthias Wesselmann geführte Agentur steigerte ihre Honorare um 9,7 Prozent auf 30,96 Millionen Euro. Ein leichtes Wachstum verzeichneten die Netzwerkagenturen Edelman und Weber Shandwick, die auf den Plätzen vier und fünf folgen.
Neu in die Top 10 aufgerückt ist MSL. Die Berliner Agentur schaffte es mit 24,22 Millionen Euro PR-Honorarumsatz auf Platz 7. Mit einem Plus von 13,9 Prozent erreichte MSL das stärkste Wachstum unter den Top 10. Ein Wachstum von mehr als zehn Prozent erzielten zudem Ifok, Navos – Public Dialogue Consultants und die auf Healthcare spezialisierte Beratung DP-Medsystems.
Unter den führenden Agenturen verzeichneten vor allem OSK und Achtung! Rückgänge bei Umsatz und bei der Zahl der Mitarbeitenden.
Bei OSK betrug der Rückgang 12,2 Prozent. Die Kölner Agentur beschäftigt zudem 42 Personen weniger als im Vorjahr. Die Kölner Agentur vollzog einen CEO-Wechsel. Ziel ist es, sich künftig unabhängiger vom Thema Automotive machen zu machen und sich in den Bereichen Change und M&A stärker zu positionieren. Achtung! liegt bei 22,88 Millionen Euro Honorarumsatz und beschäftigt mit 129 Personen 24 weniger Mitarbeitende als im Vorjahreszeitraum. Mit Blick auf die Branche ist zu erwarten, dass aufgrund der zunehmenden Nutzung von KI in den kommenden Jahren die Zahl der Beschäftigten auch bei anderen Agenturen zurückgehen wird.
Das „PR-Journal“ erstellte im 29. Jahr in Folge das Ranking zu Honorarumsätzen und Mitarbeiterzahlen der PR-Agenturen. Seit 2023 werden nur noch Agenturen ins Ranking aufgenommen, die ein Testat ihres Wirtschaftsprüfers oder Steuerberaters vorlegen. Somit liegt die Testat-Quote bei 100 Prozent. Agenturen und Kommunikationsberatungen wie Burson, Ressourcenmangel, 365 Sherpas, Palmer Hargreaves sowie FGS und Brunswick, die ebenfalls Dienstleistungen mit PR-Anteilen erbringen, fehlen in der Übersicht.
Regionale Rankings und eine Aufteilung nach Branchen gibt es auf der Website des „PR-Journal“.
Die Top 20 des „PR-Journal“-Rankings.