Goodthoughts heißt die Kommunikationsberatung, die Alexander Wilke, langjähriger Kommunikationschef von ThyssenKrupp, gegründet hat. Anfang 2020 ist der 48-Jährige bei dem Stahlkonzern offiziell ausgeschieden. Die Mitgründer:innen sind Caroline Thiedig und Jakob Barzel, mit denen Wilke bereits bei ThyssenKrupp zusammengearbeitet hat. Thiedig war als Head of Strategy, Change und Leadership und Barzel unter anderem als Sprecher bei dem Traditionsunternehmen tätig.
Was ist die Idee hinter Goodthoughts? „Wir sind eine Agentur für Umbrüche. Wir sind immer dann gut, wenn sich Dinge ändern oder Dinge ändern sollen. Wir haben viele Krisen erlebt und auch wie viel Positives daraus entstehen kann. Umbruchssituationen sind immer voller Energie, es bewegt sich was und man kann viel gestalten. Deshalb lieben wir den Umbruch“, erklärt Wilke. Strategie- und Markenkommunikation, CEO-Positionierung, Krisenkommunikation, Employer Branding und Change sind einige der Bereiche, in denen Goodthoughts künftig tätig sein will. Erste Kunden soll es bereits geben: „Aus Wirtschaft, Politik und Sport. Da gibt es noch genügend Potenzial“, so Wilke. Arbeiten wolle man dezentral. Einen festen Agenturstandort aufzubauen, ist nicht vorgesehen.
„Not another agency“ schreibt Goodthoughts auf seiner Website – ein Anspruch, den die meisten anderen Agenturen auch an sich haben dürften. Was soll das bedeuten? „Wir sind keine Schubladen-Agentur. Wir denken nicht in Kommunikationsdisziplinen. Wir sind alle Praktiker. Es gibt Tausend Konzepte für Krise und Veränderung. Nichts ersetzt aber die Erfahrung, selbst durch verschiedenste Krisen gegangen zu sein. Und das sind wir zuhauf“, sagt Wilke.
Sein letzter Arbeitgeber, ThyssenKrupp, befindet sich seit Jahren in einer schweren Krise. Das Unternehmen hat mit fehlgeschlagenen Auslandsinvestitionen Milliardenverluste angehäuft. Unternehmensteile wurden abgespalten und mehrere tausend Stellen abgebaut. Wettbewerber aus Asien sorgen für enormen Kostendruck. Außerdem muss die gesamte Stahlbranche ihre CO2-Emissionen senken. Die kommunikative Begleitung dieser Transformation war einer der Gründe, warum Wilke 2017 im Rahmen der „PR Report“ Awards als Kommunikator des Jahres ausgezeichnet wurde.
Ungewöhnlich: Nach seinem Ausschieden bei ThyssenKrupp machte Wilke zwei Praktika: eines bei der Deutschen Telekom, ein weiteres bei der Agentur Storymachine. Normale Praktikantentätigkeiten hätten zu seinen Aufgaben gehört.