Die allgemeine Antwort wäre: überall dort, wo wir Menschen im Netz begegnen oder mit Chatbots beziehungsweise textbasierten Informationen interagieren. Das umfasst Bereiche wie Kundenservice und Support, Marketing und Werbung, Content Creation, Bildung und Training, interne Kommunikation, Gesundheitswesen, Gaming und Entertainment sowie Öffentlichkeitsarbeit und Politik.
Spannend ist allerdings die Frage, in welchen dieser Bereiche KI-Avatare derzeit wirklich zielführend eingesetzt werden können. Fakt ist: Generative KI und speziell KI-Avatare stoßen bei vielen Menschen noch auf Skepsis. Bei der Einführung von KI-Avataren unterscheide ich gern zwischen zwei Ansätzen: KI-Avatare als Service-Medium und KI-Avatare als Kommunikator.
Der erste Ansatz ist mittlerweile recht etabliert. Chatbots, die uns im Kundenservice oder bei einfachen Informationsanfragen unterstützen, sind nichts Neues mehr. Wenn solche Systeme nun zusätzlich mit einem Avatar ausgestattet werden, erhöht das in der Regel die Akzeptanz, da die Hemmschwelle eher gering ist.
Der zweite Ansatz, der Einsatz von KI-Avataren als Kommunikator, erfordert jedoch deutlich mehr Überlegung. Sobald ein KI-Avatar beispielsweise als Markenbotschafter, Werbegesicht oder Pressesprecher eingesetzt wird, steigen die Anforderungen erheblich. Ein solcher Avatar muss glaubwürdig, authentisch und nahtlos ins Storytelling des Unternehmens oder der Institution eingebunden sein. Gleichzeitig darf man die Zielgruppe nicht aus den Augen verlieren. Es ist entscheidend, mit den Nutzerinnen und Nutzern im Gespräch zu bleiben und ihre Bedenken und Ängste ernst zu nehmen.
Inken Paland hat mit Aurora auf Instagram einen eigenen Versuch unternommen, um zu erforschen, wie KI-Avatare von Usern angenommen werden.
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