Mitarbeitende, die im Namen ihres Unternehmens kommunizieren, haben das Potenzial, mehr Reichweite zu generieren. Als vertrauensvolle Mittler genießen sie einen Vertrauensvorschuss gegenüber offiziellen Unternehmenskanälen.
Ob und inwieweit sich Corporate Influencer in Krisensituationen öffentlich äußern sollten und dürfen, lässt sich pauschal nicht beantworten. Denn Krisen sind unterschiedlich. Gleich ist Ihnen jedoch, dass sie emotional aufgeladen, zeitkritisch und geprägt sind von hoher öffentlicher Aufmerksamkeit. Kommunikation muss in diesen Fällen schnell, koordiniert und vor allem kontrollierbar sein. Deshalb sollte man sich zunächst fragen: Soll überhaupt in die Breite kommuniziert werden?
Wenn ja, kann die kommunikative Befähigung von Corporate Influencern in einer Krisensituation sinnvoll sein. Vorausgesetzt, sie sind gut vorbereitet, vollständig informiert und für ihre Rolle ausreichend geschult. Dann können sie Themen glaubwürdig framen, persönliche Perspektiven einbringen, Vertrauen schaffen und komplexe Inhalte nahbar erklären.
Die Risiken? Missverständnisse, Fehlinformationen, unkoordinierte Einzelstatements. Insbesondere bei kritischen Rückfragen zeigt sich, ob jemand wirklich auf die Situation vorbereitet ist. Wer nicht über alle Informationen verfügt oder sich unsicher fühlt, sollte lieber nicht kommunizieren.
Deshalb gilt in der Krise: Qualität vor Quantität. Die Auswahl der geeigneten Corporate Influencer muss hierbei viel gezielter erfolgen als bei anderen Kommunikationsthemen. Damit Corporate Influencer in Krisen wirklich unterstützen können, braucht es gezielte Vorbereitung. Q&As, Schulungen, klare Guidelines und vor allem schnelle Hilfe bei Unsicherheiten. Wer kommuniziert, muss wissen, was gesagt werden darf und wie auf Kritik reagiert wird.
In der Krise zählt nicht nur die richtige Botschaft. Es zählt auch, wer sie wie vermittelt.
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