Pressemitteilungen von Start-ups oft zu werblich

Medienarbeit

Laut einer aktuellen Analyse des SaaS-Anbieters Blinq sind 73 Prozent der Pressemitteilungen (PM) von Start-ups zu werblich. Bei 89 Prozent aller untersuchten Texte dominieren Buzzwords wie „innovativ“, „GenAI“ oder „intelligent“. Bei einem Drittel aller PMs fehlt eine klare Struktur.

„Marketeers in Startups brauchen Aufklärung darüber, wie Medien funktionieren. Scheinbar ist das Verständnis von redaktionellen Prozessen nicht stark ausgebildet“, sagt Julian Gottke, Gründer und Geschäftsführer von Blinq.

Wenn Begriffe ihre Wirkung einbüßen

Buzzwords, die ohne Kontext eingesetzt werden, können die Wirksamkeit der Medienansprache reduzieren. Der Blinq-Analyse zufolge ist das beliebteste Buzzword „KI“. Es wird in ganz unterschiedlichen Kontexten erwähnt: von der Erkennung von Notsituationen in Haushalten über die Verbesserung der Entscheidungsfindung in der Immobilienbranche bis hin zur Automatisierung von Prozessen in Anwaltskanzleien. Das am zweithäufigsten genutzte Buzzword ist „digital/Digitalisierung/Digitale Transformation“, das vor allem in Bezug auf die notwendige Ausstattung von Mitarbeitenden mit digitalen Tools verwendet wird. An dritter Stelle landet der Begriff „Nachhaltigkeit“, häufig im Zusammenhang mit ESG (Environmental, Social, Governance).


Lesen Sie auch: 


Mehrzahl der PMs mit Zitat

Start-ups nutzen das Mittel der Pressemitteilungen häufig, um Finanzierungsrunden bekanntzugeben. In der Mehrzahl (90 Prozent) ist ein Zitat darin enthalten – ein Plus für die journalistische Verwertung. Die meisten PMs (68 Prozent) sind mit 300 bis 500 Wörtern mittel-lang.

Die Analyse stützt sich auf eine Stichprobe von 100 Pressemitteilungen von Start-ups aus verschiedenen Branchen. Untersucht wurden zentrale Aspekte der Textgestaltung, darunter die Länge der Pressemitteilungen, die Nutzung von Zitaten, der Grad an Werblichkeit in der Sprache, der Einsatz von Buzzwords sowie die Strukturierung durch Zwischenüberschriften. Die Analyse wurde KI-gestützt durchgeführt und validiert. Sie soll typische Muster herausstellen und Aufschluss darüber geben, welche Faktoren in der PR-Arbeit von Start-ups erfolgsentscheidend sind.

 

Weitere Artikel