Ein solcher Wechsel markiert zweifellos eine kommunikative Zäsur. Er eröffnet jedoch gleichzeitig die Chance einer strategischen Weiterentwicklung der eigenen Personal Brand.
Seine eigene Marke als Corporate Influencer ausschließlich an ein Unternehmen zu binden, birgt ohnehin viele Risiken. Die Gefahr, unglaubwürdig zu wirken, ist groß. Wer sich als Corporate Influencer versteht, sollte sich immer auch als eigenständige kommunikative Instanz begreifen – eingebettet in den Kontext eines Unternehmens, aber nicht darin aufgehend.
Es geht um die Etablierung einer glaubwürdigen, konsistenten und thematisch anschlussfähigen Positionierung, die über reine Produkt- oder Branchenexpertise hinausweist. Aus diesem Grund ist es als Corporate Influencer wichtig, von Beginn an ein tragfähiges Netzwerk zu pflegen, das auch jenseits des aktuellen Arbeitgebers anschlussfähig ist.
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Bei einem Branchenwechsel empfiehlt sich ein Übergang, der bewusst kuratiert wird. Das bisherige Narrativ darf nicht abrupt enden, sondern sollte in eine neue oder angepasste thematische Klammer überführt werden. Dabei kann etwa auf übergreifende Kompetenzen, Werte oder Zukunftsthemen rekurriert werden, die sowohl zur alten als auch zur neuen Rolle passen. Das können beispielsweise Leadership, digitale Transformation oder Nachhaltigkeit sein.
Der Wechsel muss also nicht als Bruch inszeniert werden, sondern als Weiterentwicklung. Als Zeichen dafür, dass Expertise und Haltung nicht an Branchenlogiken gebunden sind. Wer von Anfang an über den Tellerrand der eigenen Organisation geblickt hat, wird feststellen, dass die eigene Community mitwächst. Sofern man sie mitnimmt, an der Transformation teilhaben lässt und den Dialog fortführt.
Dieser Beitrag erschien zuerst in der gedruckten Ausgabe #Zukunft. Das Heft können Sie hier bestellen.