Kommunikationsverbände fordern Schutz vor Desinformation

Offener Brief

Die Deutsche Public Relations Gesellschaft (DPRG) und der Bundesverband der Kommunikatoren (BdKom) haben sich in je einem offenen Brief an Bundeskanzler Friedrich Merz und den Minister für Digitalisierung und Staatsmodernisierung, Karsten Wildberger, gewandt. Darin fordern die beiden Kommunikationsverbände einen entschlosseneren staatlichen Einsatz gegen Desinformation und hybride Bedrohungen im digitalen Raum. Die Aktion ist Teil einer Demokratiekampagne, die die Verbände gemeinsam 2024 initiiert haben.

Die Verbände fordern:

  • Die konsequente Umsetzung einer nationalen Cyberstrategie, die sowohl technische Sicherheit als auch gesellschaftliche Resilienz fördert.
  • Eine breit angelegte Medienbildungsoffensive, sowohl in Schulen als auch in der Erwachsenenbildung.
  • Regulatorische Maßnahmen gegen digitale Manipulation, darunter eine verpflichtende Kennzeichnung KI-generierter Inhalte und Identitätsprüfungen auf digitalen Plattformen.
  • Ein wissenschaftliches Monitoring, um die gesellschaftlichen Auswirkungen digitaler Delegitimierungskampagnen frühzeitig zu erkennen und gezielt gegenzusteuern.

„Desinformation gehört zu den größten Risiken für unsere Demokratie“, kommentierte DPRG-Präsidentin Sabine Clausecker. „Wir erleben eine gezielte Vergiftung des öffentlichen Diskurses – mit tiefgreifenden Folgen für gesellschaftlichen Zusammenhalt, politische Teilhabe und die wirtschaftliche Attraktivität unseres Standorts.“

BdKom-Präsidentin Regine Kreitz ergänzte: „Der Schutz unserer Demokratie darf nicht einzelnen Bürgern oder zivilgesellschaftlichen Initiativen allein überlassen bleiben.“ Es brauche ein entschlossenes Zusammenspiel aller staatlichen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Akteure.