Jedes dritte Unternehmen investiert in KI

Künstliche Intelligenz in Deutschland

73 Prozent der Unternehmen halten KI für die wichtigste Zukunftstechnologie. Bereits jedes dritte Unternehmen hat in der Vergangenheit in KI investiert oder investiert im laufenden Jahr, 74 Prozent planen, es in naher Zukunft zu tun. Auch die Nutzung hat zugenommen: Waren es 2023 noch 15 Prozent der Unternehmen, die KI nutzten, sind es nun 20 Prozent und damit jedes fünfte Unternehmen. Bei generativer KI fällt der Einsatz jedoch seltener aus: Lediglich neun Prozent der Unternehmen nutzen bereits generative KI, 18 Prozent planen dies in Zukunft zu tun. Dazu passt das gemischte Bild, das sich bei der Einschätzung der Relevanz von generativer KI für das eigene Unternehmen ergibt: Während 48 Prozent der Unternehmen glauben, dass Firmen ohne den Einsatz generativer KI keine Zukunft haben, sagen im Gegenzug 46 Prozent dass generative KI zwar spektakulär aussehe, aber im Unternehmenskontext wenig Nutzen bringe.

Unternehmen bieten kein einheitliches Bild bei der Einschätzung der Bedeutung von generativer KI für die Zukunft ihres Unternehmens. © Bitkom

In der Bevölkerung ist die Nutzung von generativer KI weitaus verbreiteter. 40 Prozent haben künstliche Intelligenz schon mal ausprobiert, ein Viertel nutzt generative KI hin und wieder. Dabei weckt künstliche Intelligenz sowohl Hoffnungen als auch Ängste. Während 56 Prozent der Deutschen daran glauben, dass KI helfen wird, große Probleme der Menschheit, wie den Klimawandel, zu lösen, geben 44 Prozent an, Angst vor KI zu haben. Über ein Drittel der Bevölkerung (37 Prozent) sagt, sie würde lieber in einer Welt ohne KI leben.

Die Bevölkerung steht der Nutzung von künstlicher Intelligenz gemischt gegenüber. © Bitkom

Das sind einige Ergebnisse der Studie „KI-Nutzung in Deutschland: Perspektiven aus Bevölkerung und Unternehmen“, die der Digitalverband Bitkom durchgeführt hat. Dafür wurden 602 Unternehmen ab 20 Beschäftigten im Zeitraum von Anfang Juni bis Ende Juli sowie über 1.007 Personen ab 16 Jahren von Anfang Juli bis Anfang August dieses Jahres zum aktuellen Stand und den zukünftigen Perspektiven von KI befragt.


Beiträge zum Thema KI im Berufsalltag:


KI „Made in Germany“ bevorzugt

Während USA und China beim Thema generative KI klar die Führungsrollen zugesprochen werden, sieht nur ein Prozent der befragten Unternehmen Deutschland in einer Führungsposition. Dabei spielt das Herkunftsland des Anbieters für die befragten Unternehmen eine wichtige Rolle: Die große Mehrheit der Unternehmen (86 Prozent) wünscht sich generative künstliche Intelligenz aus Deutschland, dahinter folgen die USA (64 Prozent) sowie die EU (48 Prozent). 71 Prozent der Unternehmen fordern daher, dass die Politik deutsche Anbieter von generativer KI stärker fördern sollte.

„KI und insbesondere generative KI wird zu einer Basistechnologie. Politik, Wirtschaft und Wissenschaft müssen gemeinsam dafür sorgen, dass wir bei KI eine weltweite Führungsrolle erreichen – und zwar sowohl bei Forschung und Entwicklung als auch bei der Anwendung im Markt“, sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst.

Während die Bevölkerung einem Einsatz von KI in den Bereichen Cybersicherheit, Verwaltung, Verkehr und im Gesundheitswesen eher offen gegenübersteht, sind die meisten bezüglich des Einsatzes von KI in Politik, Rechtswesen sowie Kunst und Kultur eher skeptisch.

Vorteile und Hemmnisse der generativen KI

Die Mehrheit der Unternehmen, die bereits generative KI einsetzen, führt schnellere und präzisere Problemanalysen, zusätzliches Fachwissen, Förderung der Zukunftsfähigkeit und Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit als Vorteile an. Nichtsdestotrotz haben viele Sorge vor zukünftigen rechtlichen Einschränkungen und verweisen außerdem auf Datenschutzanforderungen und Unsicherheiten durch rechtliche Unklarheiten.

Tatsächlich genutzt wird generative KI sowohl von Unternehmen als auch von Privatpersonen vor allem zur Erstellung von Texten und Bildern. Der häufigste Einsatzbereich ist der Kundenkontakt, gefolgt von Marketing und Kommunikation. Noch sehr selten wird KI aktuell für das Wissensmanagement sowie in der IT-Abteilung angewendet. Dabei sind die meisten Unternehmen (68 Prozent) überzeugt, dass generative KI für einen zusätzlichen Bedarf an Fachkräfte sorgen wird, nur 20 Prozent glauben, dass generative KI zu einem Stellenabbau führen wird. Wintergerst bringt das wie folgt auf den Punkt „Die Zeiten sind vorbei, in denen sich Unternehmen fragen mussten, ob ihnen generative KI Vorteile bringen kann. Heute geht es nicht mehr um das Ob, es geht nur noch um das Wie, Wann und Wo“, sagt Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst.

Die Studie wird heute auf dem Digital-Gipfel der Bundesregierung in Frankfurt am Main vorgestellt.

Die vollständige Studie kann hier heruntergeladen werden.

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