EM-Reichweitenauswertung: Telekom und Ronaldo vorn

Social-Media-Analyse

Der Spieler mit der größten medialen Resonanz bei der diesjährigen Fußball-Europameisterschaft ist Christiano Ronaldo. Mit 731 Tausend Artikeln und Posts und einem Engagement von über 47 Millionen hat der 39-jährige Portugiese sich trotz Viertelfinal-Aus medial durchgesetzt. Dahinter folgt überraschend der türkische Youngster Arda Güler mit 612 Tausend auf ihn bezogene Artikel und Posts. Dazu beigetragen hat vor allem der Post von Real Madrid bezüglich Gülers Tor in seinem allerersten EM-Spiel –  einer der interaktionsstärksten Posts, auch weil der 19-Jährige damit einen Rekord von Ronaldo einstellte. Der spanische Newcomer und jüngste Spieler der EM, Lamine Yamal, landet auf dem dritten Platz. Bei den deutschen Spielern liegt Toni Kroos vorne, – im Gesamtranking auf Platz fünf – der sein letztes Spiel als Profifußballer im verlorenen Viertelfinale gegen Spanien absolvierte.

Der Media-Intelligence-Anbieter Unicepta hat im Zeitraum vom 14. Juni bis 15. Juli Artikel und Posts in internationalen Onlinemedien und Social Media mit Bezug auf die Europameisterschaft 2024 analysiert. Die Beiträge wurden nach Anzahl, Reaktionen und Reichweite in Themen kategorisiert.

EM-Halbfinale erregte mehr Aufsehen als Finale

Das Gesamtengagement in Form von Likes, Shares und Kommentaren in Online-Medien und auf Social Media nahm von Runde zu Runde zu und erreichte den Höhepunkt im Halbfinale. Im Vergleich dazu löste das Finale zwischen Spanien und England deutlich weniger Interaktionen aus, mit 13,8 Millionen lag es sogar mit deutlich hinter dem Viertelfinale. Spitzenreiter in puncto Reaktionen war das Spiel zwischen Deutschland und Spanien, wohl auch aufgrund umstrittener Schiedsrichterentscheidungen wie dem potentiellen Handelfmeter von Marc Cucurella. An zweiter Stelle rangiert das Spiel zwischen der Türkei und der Niederlande, das durch den Wolfsgruß des türkischen Spielers Merih Demiral im Spiel zuvor gegen Österreich und der daraus folgenden Sperre viel Diskussionspotential bot. „Die Steigerung von der Gruppenphase hin zu den Knockout-Spielen ist klares Indiz dafür, dass der Impact der jeweiligen Spiele deutlich über Ländergrenzen hinausgeht“, sagt Kai Niehus, Associate Director und Team Manager für Analytics & Insights bei Unicepta.

Deutsche und chinesische Sponsoren vorne

Bei den Sponsoren dominiert die Deutsche Telekom, die dank Magenta TV und exklusiver Übertragungsrechte für ausgewählte Spiele über acht Milliarden Nutzer*innen erreichen konnte. Auf Platz zwei und drei folgen Adidas und die Deutsche Bahn, mit jeweils über sechs beziehungsweise über vier Milliarden Nutzer*innen. Dahinter folgen die chinesischen Sponsoren wie BYD, Alipay, Aliexpress, Vivo und Hisense, die mehr als ein Drittel der Hauptsponsoren ausmachten. Hisense konnte seine Reichweite dabei um mehr als 400 Prozent im deutschsprachigen Raum im Vergleich zu sechs Wochen vor der EM steigern, bei dem chinesischen Automotive-Konzern BYD betrug die Steigerung ein Zehnfaches. Für viel Buzz sorgte auch die kontrovers diskutierte Frage, warum chinesische Unternehmen bei einem Sportevent stark präsent sind, an dem das Land selbst nicht teilnimmt.

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