Das war das OMR-Festival

Konferenz

In Hamburg ist das OMR-Festival zu Ende gegangen. Die Veranstalter verzeichneten nach eigenen Angaben am 6. und 7. Mai rund 67.000 Besucherinnen und Besucher, 1.000 Aussteller und Partner sowie mehr als 800 Referent*innen. Auf fünf Bühnen und bei 270 Masterclasses, 200 Guided Tours und 125 Side Events diskutierten die Besuchenden und Referent*innen an den zwei Tagen die Zukunft der Digital- und Marketingbranche.

Künstliche Intelligenz war demnach das dominierende Thema auf den Festival Stages. Auf der Conference Stage erklärte ChatGPT-Produktchef Nick Turley, die Klage, Deutschland sei beim Thema KI hintendran, sei eine Erzählung der Medien. Deutschland sei einer der wichtigsten Märkte für OpenAI, dem Unternehmen hinter ChatGPT. Die Zahl der Nutzenden des Tools aus Deutschland sei allein im April um 20 Prozent gewachsen. Für die Zukunft seines Heimatlandes gab Turley sich optimistisch: „Deutschland hat so viel Potenzial. Ich hoffe, wir stehen uns nicht selbst im Weg.“

Andere Unternehmen wie Booking.com oder Zalando gaben Einblicke, wie sie künstliche Intelligenz nutzen, um ihre Prozesse oder Produkte zu verbessern. Bestseller-Autor Sebastian Fitzek diskutierte darüber, ob dank KI bald Bestseller auf Knopfdruck entstehen. Seine These: Starke Autor*innen bleiben weiter wichtig, das Mittelmaß dürfte allerdings unter Druck geraten.

Viele Speaker*innen beschäftigte das international aktuell volatile politische Umfeld und die Neuordnung des Verhältnisses zwischen Europa und den USA. Unter anderem fand Airbus-Aufsichtsratschef René Obermann im Gespräch mit „Tagesthemen“-Moderatorin Jessy Wellmer deutliche Worte für das Handeln der derzeitigen US-Administration: „Die Amerikaner zünden mit ihrem Handelskrieg die Welt an.“ Zugleich würde China massiv aufrüsten. Er warb für ein selbstbewusstes, souveränes Europa.

Auch sportliche Themen spielten eine große Rolle. Welt- und Europameister Gerard Piqué sprach über das von ihm ins Leben gerufene Kleinfeld-Format „Kings League“. Die ARD gab einen Einblick in die Berichterstattung und Übertragung der Frauen-Fußball-Europameisterschaft in der Schweiz und Basketball-Legende Dirk Nowitzki blickte auf der Conference Stage in einem inspirierenden Interview auf seine Karriere zurück.

Für den wohl emotionalsten Moment des OMR-Festivals sorgte Ryan Reynolds. Der Hollywood-Star („Deadpool“) und Investor erhielt während seines Talks mit OMR-Gründer Philipp Westermeyer und TV-Moderator und Hollywood-Experten Steven Gätjen einen Anruf seiner fünfjährigen Tochter. Sie hatte gerade ihren ersten Zahn verloren. Reynolds war nach Hamburg gekommen, um über seine Unternehmen, Marketing und Kreativität zu sprechen und seine Erkenntnisse über kreative Prozesse mit dem Publikum zu teilen. Das nächste OMR-Festival findet am 5. und 6. Mai 2026 statt.

Weitere Artikel