Im Rahmen unserer neuen Fragebogen-Serie „CSR im Fokus“ wollen wir erfahren, wie Verantwortliche für Nachhaltigkeitskommunikation arbeiten. Welchen Gestaltungsspielraum haben sie in ihren Unternehmen, was sind die Herausforderungen und Learnings, die sie in diesen Positionen erfahren? Bei allen Unterschieden – angefangen bei den verschiedenen Positionsbezeichnungen – wird es auch Überschneidungen geben, die das Arbeits- und Handlungsfeld der gegenwärtigen Nachhaltigkeitskommunikation auszeichnen.
Was sind Ihre Aufgaben- und Verantwortungsbereiche?
Ich bin im Bereich Media Relations und Channels vor allem für die Bereiche Nachhaltigkeit und HR zuständig. Einerseits also Pressesprecherin für externe Anfragen, andererseits spielen wir unsere Themen in alle Kanäle.
Wie hat sich die Rolle verändert, seitdem sie die Stelle übernommen haben?
Das Thema Nachhaltigkeit ist Teil der DNA von Covestro. Seit 2019 verfolgen wir unsere Vision, vollständig kreislauffähig zu werden. Diese Vision wird konsequent in der Strategie umgesetzt und vorangetrieben. Innovation und Nachhaltigkeit werden bei Covestro zusammen gedacht, das zeigt, dass Nachhaltigkeit eine sehr wichtige Rolle inne hat. Für viele Mitarbeitende und Future Talents sind die Themen Kreislaufwirtschaft, Klimaneutralität und Nachhaltigkeit eine starke Triebfeder – auch das spiegelt die Wichtigkeit. Die Themen sind nicht mehr losgelöst zu betrachten: Updates zu Projekten in der Kreislaufwirtschaft sind fester Bestandteil der Quartalskommunikation, in der Bilanzpressekonferenz und bei der Hauptversammlung. Das ist sowohl für die externe als auch interne Kommunikation wichtig. Denn die Mitarbeitenden treiben die Vision durch konkrete Projekte voran. Die Stelle in diesem Zuschnitt gab es vorher nicht, daher gibt es viel Gestaltungsspielraum.
Wie ist der Bereich Nachhaltigkeit in Ihrem Unternehmen organisiert? Mit welchen Abteilungen sprechen Sie sich ab?
Es gibt eine Vielzahl von Stakeholdern, mit denen ich im Austausch bin. Im Bereich Innovation und Nachhaltigkeit ist das Thema zuhause, aber auch in den Business Entities gibt es viele Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner, die spannende Themen und Projekte haben. Die Themenvielfalt geht von der Einführung der Klimaneutralitätsstrategie, begonnen mit Scope-1 und -2-Zielen in 2022 bis zu Scope-3-Zielen im Jahr 2023 über konkrete Projekte mit Partnern, wie beispielsweise Kreislaufwirtschaft monetarisiert werden kann bis hin zu der Kommunikation zu innovativen Recyclingmethoden.
Inwiefern sind Sie an strategischen Entscheidungen und Zielsetzungen rund um die Nachhaltigkeitskommunikation des Unternehmens beteiligt?
Wir werden als Kommunikationsabteilung früh eingebunden, wenn es beispielsweise um strategische Kommunikation von Klimaneutralitätsstrategie oder strategisches Themenmanagement zu Projekten und Initiativen geht. Das ist nicht nur sehr wertschätzend, sondern auch wesentlich für gute Ergebnisse.
Was sind die größten Herausforderungen bei der Umsetzung von internen und externen Maßnahmen in der Nachhaltigkeitskommunikation?
Wir sind ein Chemieunternehmen – Themen sind spannend und relevant, aber auch komplex. Diese Komplexität gilt es zu reduzieren. Von Technologien über Produkte bis hin zu Partnerschaften – die Einbindung verschiedener Stakeholder benötigt Zeit. Und: Zyklen dauern bei uns länger als in anderen Industrien. Das sollte man berücksichtigen.
Was haben Sie durch diese Position gelernt, was Sie gerne vorher gewusst hätten?
Die Welt verändert sich rasant – das gilt für alle Kommunikationsdisziplinen. Wir lernen täglich dazu – und müssen es auch, ich glaube, in allen Kommunikationsjobs gibt es keinen Stillstand. Ich lerne jeden Tag – und das ist wirklich toll.
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