Top-Managerinnen für Kommunikation verlassen Facebook

Krisenkommunikation

Gleich zwei Top-Managerinnen für Kommunikation verlassen Facebook. Das Unternehmen verliert sowohl Caryn Marooney, Vice President of Communications, als auch Debbie Frost, Director Global Communications and Public Affairs, mit sofortiger Wirkung. Marooney arbeitete seit acht Jahren für das Unternehmen, Frost seit zwölf Jahren.

Wie Marooney in einem Facebook-Post mitteilte, sei es für sie nun Zeit, zu ihren Wurzeln zurückzukehren: Technologie und Produktentwicklung. Von Frost war zunächst keine öffentliche Stellungnahme verfügbar.

US-Medien sehen die Abgänge in unmittelbarem Zusammenhang mit den zahlreichen Skandalen und kommunikativen Pannen des Social-Network-Konzerns. Facebook war zuletzt unter anderem wegen einer mittlerweile zurückgezogenen App unter Druck geraten, mit der Teenager gegen Bezahlung ihren sämtlichen Datenverkehr freigaben.
Außerdem wurde dem Unternehmen vorgeworfen, Minderjährige gezielt zum Geldausgeben bei Onlinespielen zu verleiten, und die Zahl seiner aktiven Nutzer künstlich nach oben zu treiben. Auch die Kommunikation rund um die geplante Verschmelzung der Messenger von Whatsapp, Instagram und Facebook stieß auf Kritik.

Die Rolle seiner Plattformen bei der Verbreitung von „Fake News“ und bei der mutmaßlichen Einflussnahme Russlands auf den US-Wahlkampf 2016 sorgte ebenfalls für Schlagzeilen und Anhörungen von Facebook-Chef Mark Zuckerberg vor dem US-Kongress. Der pressesprecher hatte Facebook jüngst zum größten PR-Verlierer im Januar 2019 erklärt.

Die Kommunikation des Konzerns wird nach Marooneys und Frosts Abgang nun alleinverantwortlich von Nick Clegg geleitet, einem früheren britischen Spitzenpolitiker, der seit Oktober 2018 als Vice-President Global Affairs and Communications bei Facebook agiert.

 

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